Der ultimative Social Media Guide für deinen Salon
In diesem Artikel erfährst du:
- Wie du neue Follower auf Social Media für deinen Friseursalon gewinnst
- Welche Inhalte ein Friseursalon auf Social Media teilen kann
- Wie viel du auf Social Media posten musst, um als Friseursalon erfolgreich zu sein
Als Inhaber:in eines Friseursalons hast du dir selbstverständlich schon einige Gedanken über Social Media gemacht. In der Theorie können Instagram, Facebook, TikTok und Co. ein echter Turbo für dein Marketing sein.
In der Praxis fühlt sich dann aber alles viel schwerfälliger an als gedacht.
Die Reichweite bleibt klein, die Posts sind irgendwie immer gleich – hier kommen drei Social Media Cecklisten, die dir weiterhelfen!
Welche soziale Netzwerk ist das richtige?
Jedes soziale Netzwerk ist anders. Du solltest auf jeden Fall einige Kernpunkte verstehen und diese dann mit deinen Stärken und Schwächen kombinieren.
Facebook: Ist am Sterben, so deutlich muss man das leider sagen. Aber Facebook ist für lokale Unternehmen, also zum Beispiel dich, noch interessant. Du hast hier die Möglichkeit, ein ausführliches Unternehmensprofil zu erstellen. Nutze diese Möglichkeit auf jeden Fall, denn das öffentliche Profil kann auch über Google gefunden werden. Mit Posts erreichst du inzwischen ein etwas älteres Zielpublikum – falls überhaupt, denn der aktuelle Algorithmus macht es extrem schwer, große Reichweite aufzubauen. Suche dir lieber Gruppen, in denen du die richtige Zielgruppe erreichst.
Instagram: Wächst und wächst. Instagram ist aber viel weniger auf Texte basiert, sondern Bild- und Videomaterial steht ganz besonders im Vordergrund. Im Feed sehen viele Menschen deine Beiträge, aber oft wirst du innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder weggewischt. Deshalb musst du auffallen, herausstechen und ganz intensiv mit Storys arbeiten. Die Zielgruppe ist hier sehr breit, Menschen aus allen Altersschichten sind bei Instagram.
TikTok: Für lokale Unternehmen nicht ganz so spannend. Auf TikTok ist ein einzelner Erfolg schnell möglich. Zufallstreffer können richtig explodieren. Anhaltender Erfolg auf TikTok ist aber auch für größere Unternehmen mit eigenem Social-Media-Team schwer. Die Mär von der super jungen Zielgruppe stimmt schon lange nicht mehr, auf TikTok tummeln sich Menschen aller Altersklassen.
Twitter, LinkedIn, Xing, Snapchat, YouTube, Twitch, Discord: Alles nice to have, aber absolut kein Muss. Für einen Friseursalon mit lokaler Reichweite und Zielgruppe gibt es hier eigentlich kaum etwas zu holen. Meine Empfehlung: Spar dir die Mühe lieber und steig dafür anderswo aufs Gas. Außer du hast eine richtig coole Idee.
BeReal: Könnte spannend werden. BeReal ist noch sehr neu. Pro Tag schickt die App eine oder mehrere Aufforderungen, ein Bild aufzunehmen. Ein Bild bedeutet hier ein Bild von der Front- sowie der Rückkamera zeitgleich. Ziel ist es, ungeschönt den Alltag herzuzeigen. Ein Bruch mit Instagrams Filterrealität also. Wie das aber für Unternehmen passt – so richtig coole Ideen sind mir bisher noch nicht begegnet. Aber kreative Pioniere können hier vielleicht Erfolg haben.
Woher bekommst du deine Inhalte für Social Media?
Einen Account bei Instagram oder Facebook für deinen Friseursalon einzurichten, ist der kleinste Schritt. Danach wird es oft schon schwierig. Du brauchst Bilder und Videos.
Du kannst dir natürlich Stockfotos aus dem Internet holen. Die Qualität ist hier aber schwankend und die Bilderrechte sind auch nicht immer ganz klar.
Stockfotos gehen dir aber irgendwann aus. Dann stehst du vor der zentralen Frage, ob du dein eigenes Gesicht auf Social Media herzeigen möchtest. Grundsätzlich ist es zu empfehlen, aber dazu später mehr.
Außerdem solltest du dir Gedanken darüber machen, wo du dein Bild- und Videomaterial erstellst. Hast du eine hübsche Ecke in deinem Salon, die du gestalten kannst? Hast du verschiedene Dekovarianten zur Verfügung? Was sollen deine Wiedererkennungsmerkmale sein?
Beispiel: Der Friseur @Sevakmarkosian postet auf Instagram immer wieder Bilder von Frauenfrisuren. Durch den gleichen Stil und einen immer sehr ähnlichen Hintergrund erkennt man seine Posts sofort.
Welche Inhalte für einen Friseursalon auf Social Media?
Sehr eng mit der Frage, wo du deine Inhalte herbekommst, ist die Frage danach verknüpft, wie deine Inhalte aussehen sollten. In den sozialen Netzwerken gibt es ein paar Dinge, die sehr gut funktionieren und ein paar Dinge, die so gar nicht funktionieren.
Typisches Beispiel: Ein soziales Netzwerk ist eigentlich nicht dafür gedacht, dass dort Unternehmen posten. Trotzdem tun sie es und schreiben dann aus der „Wir“-Perspektive. Das ist nicht nahbar, nicht persönlich. Niemand hat ein Gesicht dazu, wenn die Autowerkstatt aus dem Nachbarort „Wir wünschen frohe Weihnachten“ postet.
Aber jetzt nehmen wir mal an, dass der charismatische Mechaniker aus der Werkstatt den Account übernimmt. Er teilt persönliche Inhalte aus seinem Arbeitstag, macht ein paar Witze, freut sich über eine gelungene Reparatur oder erklärt, was es beim Reifenwechsel zu beachten gilt.
Plötzlich sind die Inhalte sehr persönlich und es entsteht ein Gesicht zur Werkstatt. Die Witze wecken Emotionen, du lachst über die Posts und freust dich, wenn es wieder etwas Neues gibt. Du fasst Vertrauen und wirst dein Auto beim nächsten Mal wahrscheinlich gerne zu ihm bringen.
Eine persönliche Eben ist also wichtig. Aber welche Art von Inhalten kannst du erstellen? Es gibt viele verschiedene Arten. Hier erhältst du eine Übersicht über die wichtigsten Posts:
Wissenscontent
Hier teilst du dein Wissen mit anderen. Das verschafft dir selbst einen Expertenruf auf deinem Gebiet und ist nützlich für deine Follower:innen.
Beispiel: Ein kurzer Guide zum Haarefärben.
Kennenlerncontent
Das sind Posts, in denen du dich, deinen Salon oder deine Mitarbeitenden vorstellst oder persönlich in Erscheinung treten lässt.
Beispiel: Ein kurzes Video über deinen neuen Azubi. Wer ist er? Wieso will er Friseur werden? Was ist sein Lieblingsschnitt?
Markenbildender Content
Du und dein Friseursalon steht für bestimmte Werte ein. Teile diese und erkläre, warum sie dir wichtig sind.
Beispiel: Du setzt dich gegen Rassismus ein und startest einen Spendenaufruf.
Aktueller Content
Es gibt gerade Trends oder wichtige Nachrichten, die dir am Herzen liegen? Teile etwas dazu.
Beispiel: Eine Netflix-Serie bricht alle Rekorde. Du nimmst ein kurzes Tutorial auf, wie man die Frisur der Hauptdarstellerin flechten kann.
Konvertierender Content
Mit diesen Posts machst du aus Follower:innen Kund:innen. Das können Angebote sein oder ein Hinweis auf einen neuen Service.
Beispiel: Ein Hinweis darauf, dass du jetzt auch Frisuren für Hochzeiten machst.
Live Content
Instagram und Co. bieten dir die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen Livestream zu starten. Du kannst mit Follower:innen interagieren, die den Stream gucken.
Beispiel: Du veranstaltest ein kleines Frisuren-Quiz und der oder die Gewinner:in darf sich über einen Gutschein freuen.
Interesse wecken & dann begeistern
Wie deine Posts aufgebaut sein sollten
Hier kann man sich richtig verkünsteln. Aber es gibt ein relativ einfaches Grundgerüst für erfolgreiche Posts. Du brauchst zwei Dinge:
- Einen Eyecatcher.
- Eine spannende Weiterführung.
Wenn du so durch deinen Instagram-Feed scrollst: Wie oft bleibst du an einem Post hängen? Fast unterbewusst entscheidet dein Gehirn, was du dir genauer ansehen willst und was nicht. Umso wichtiger ist es, dass ein Post richtig heraussticht oder einen klaren Wiedererkennungswert hat.
Diesen kurzen Moment der Aufmerksamkeit durch deinen Eyecatcher musst du dann aber auch nutzen. Halte die Spannung hoch, zum Beispiel mit einer knackigen Caption. Du wirst nicht alle begeistern können, aber auf jeden Fall solltest du auch niemanden mit langen Texten langweilen.
Für Captions gibt es verschiedene Wege. Erzähle eine spannende Geschichte, liefere wichtige Infos oder eine kurze Anleitung. Nutze auf jeden Fall Absätze und Emojis, um deinen Text zu gliedern und lesbarer zu machen.
Wie wichtig ist Engagement für einen Friseursalon auf Social Media?
Früher wurden Beiträge, die viele Likes erhalten haben, sehr gut von Algorithmen bei Facebook oder Instagram bewertet und vielen Menschen angezeigt. Inzwischen zählt mehr dazu als nur Likes. Engagement ist der wichtigste Faktor für den Erfolg eines Posts. Dazu zählen Likes, Kommentare, die Abspielzeit von Videos … – kurz gesagt: Wenn User viel Zeit mit deinen Posts verbringen, werden die Posts erfolgreicher sein. Nutze kleine Tricks wie „Markiere XY“ oder „Like für Option A, Kommentar für Option B“.
Wie oft du welche Inhalte posten solltest
Sobald du deine ersten Inhalte erstellt hast, willst du diese natürlich schnell auf Social Media posten. Aber Achtung: Du solltest nicht alles auf einmal in die Welt hinausschießen (das ist vermutlich klar). Gleichzeitig sollte es auch nicht zu wenig sein – auch irgendwie logisch.
Was ist denn jetzt richtig? Hierzu gibt es viele Diskussionen.
Ganz entscheidend ist, dass du kein Tempo gehst, dass du nicht halten kannst. Hast du in der einen Woche Zeit und in der nächsten nicht, verwirrst du den Algorithmus nur, wenn du erst sieben Posts pro Woche rausschießt und dann in der nächsten Woche nur einen einzigen. Hebe besser drei Posts aus der ersten Woche auf und poste sie in der nächsten Woche.
Achte bei deinen Inhalten darauf, dass du eine gute Mischung herstellst. Nur Wissenscontent bringt dir vermutlich nicht viele neue Kund:innen. Und wenn du nur Kennenlerncontent erstellst, weiß irgendwann niemand mehr, was das eigentlich für ein Account ist. Deshalb: Abwechslung, Abwechslung, Abwechslung. Eine gute Faustregel: Nur etwa jeder fünfte Post sollte konvertierend sein. Sonst deabonnieren dich deine Follower:innen, weil sie gefühlt nur noch Werbung von dir bekommen.
Eine gute Mischung aus Ertrag und Einsatz kannst du mit dieser Taktik erreichen:
Wenn du bisher nur eine geringe Reichweite hast, dann poste mehrmals die Woche. Oft wird hier dazu geraten, sogar mehrfach am Tag zu posten, aber sind wir ehrlich: dafür reichen Zeit und Inhalte oft nicht aus. Versuche es mit dieser Faustregel: 2 bis 3 Posts pro Woche für den Feed, so oft wie möglich Inhalte für deine Story.
Wenn deine Reichweite langsam steigt, solltest du nicht langsamer machen, sondern auf dem Gaspedal stehen bleiben.
Erst wenn du eine sehr große Reichweite aufgebaut hast, kannst du anfangen, weniger zu posten. Richtig große Accounts posten nur noch einmal die Woche oder sogar seltener. Was eine „große“ Reichweite ist, entscheidest du selbst.
Wann du posten solltest
Als Friseur:in hast du keine Zielgruppe, die zu einer bestimmten Zeit online ist. Manche Unternehmen wissen: Wir zielen auf Bürokräfte ab, die vor allem vor 9 Uhr, nach 17 Uhr und in der Mittagspause aktiv sind.
Deine Zielgruppe ist aber viel diverser. Deshalb mach dir über die genaue Zeit deiner Posts keinen großen Kopf. Wenn du bemerkst, dass eine Zeit für dich besonders gut funktioniert, dann nutze sie öfter. Funktioniert eine Zeit so gar nicht, dann lasse sie zukünftig weg.
Wie du deinen Erfolg kontrollierst
Jetzt weißt du, welche Inhalte du in welcher Taktung auf welchen Kanälen posten kannst. Wie schnell tritt nun der Erfolg ein? Das ist leider nicht pauschal zu beantworten. Zu viele Faktoren spielen eine Rolle.
Reche auf jeden Fall mit einigen Monaten, bis sich deutliche Erfolge abzeichnen. Bleibe für diese Zeit bei deiner ursprünglichen Strategie. Dann kontrolliere mit Tools wie Instagram Insights deinen Fortschritt.
Mach dir keinen Kopf, wenn es nicht linear nach oben geht. Dinge wie ein deutschlandweiter Feiertag verzerren Statistiken manchmal sehr stark. Wichtig ist der Fortschritt im Monatsvergleich.
Diese Statistiken solltest du im Auge haben:
- Wie hat sich deine Reichweite entwickelt?
- Wie hat sich das Engagement mit deinen Posts verändert?
- Woher kommen deine Follower:innen? Kommen sie aus der richtigen Gegend?
Wichtig, aber leider nicht direkt einsehbar: Kommen Kunden dank Social Media zu dir? Frage gelegentlich freundlich nach, ob Kund:innen dir auf deinen Kanälen folgen.
Wenn du mit der Shore Software die Online-Terminbuchung eingerichtet hast, kannst du auch direkt in deinen Statistiken verfolgen, ob deine Kundin gerade von Facebook, Instagram, Google oder auf direktem Wege zu dir kam.
Zusammenfassung
Wenn du deinen Friseursalon auf Social Media vorantreiben willst, ist das kein Hexenwerk. Du musst aber bereit sein, einiges an Mühe zu investieren.
Du solltest mehrmals pro Woche verschiedene Inhalte posten, die bei deinen Follower:innen Interesse wecken.
Wichtig ist, dass du persönlich und nahbar bist. Zeige Gesicht(er), sorge für Emotionen und setze nur selten auf reine Werbung.
Mach dir ansonsten keinen großen Stress um deinen Social-Media-Auftritt. Viele Dinge werden verkompliziert, wie zum Beispiel die „richtige“ Zeit für ein Posting.
Aus diesem Artikel solltest du mitnehmen:
- Social Media ist kein Hexenwerk
- Poste persönliche und spannende Inhalte
- Gib richtig Gas und bespiele deine Kanäle mehrmals pro Woche