Zielgruppe definieren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wie sieht die Zielgruppe für dein Unternehmen aus? Wenn du diese Frage mit „Ähm, Menschen, die in der Nähe wohnen und Wert auf einen guten Service legen, glaube ich …“ oder so ähnlich beantwortest, ist dieser Artikel genau das richtige für dich. Denn dann ist es an der Zeit, sich einmal richtig Gedanken über die Definition seiner Zielgruppe zu machen! Marketing, Preisgestaltung, Auswahl des Angebots, Neukundenakquise und Co. laufen nämlich mit einer gut definierten Zielgruppe um Welten besser. Wir zeigen dir jetzt, wie du Schritt für Schritt die Zielgruppe für dein Unternehmen definierst! Los geht’s!
Darum solltest du deine Zielgruppe sauber definieren
Eine gut definierte Zielgruppe hat für dich und dein Business gleich mehrere Vorteile
- Du sprichst deine Kunden zielgerichtet und individuell an und stärkst damit deine Kundenbindung
- Du erreichst mit deinem Marketing genau die richtigen Leute, verschwendest keine Ressourcen und vermeidest Streuverluste
- Du schaffst mit deinen Marketinginhalten im Idealfall einen wirklichen Mehrwert für deine Kunden
- Du kannst das Marktpotenzial für deine Angebote und Leistungen besser abschätzen
- Du kannst deine Produkte und Dienstleistungen besser auf die Wünsche und Anforderungen deiner Kunden abstimmen
Kurz und knapp zusammengefasst bedeutet das, wenn du deine Zielgruppe gut definierst, brauchst du im Marketing nicht mehr im Dunkeln fischen und kannst deinen Kunden passgenaue Angebote vorschlagen. Und über kurz oder lang steigerst du damit deinen Umsatz!
Zielgruppe definieren – So gehst du vor
Schritt 1 – Das eigene Unternehmen betrachten
Am besten beginnst du zunächst einmal bei dir selbst. Schließlich soll deine Zielgruppe ja auch zu deinem Unternehmen passen. Frage dich deshalb, wofür dein Unternehmen steht, was dein Produkt oder deine Dienstleistung so besonders macht und warum Kunden sich genau für DEINE Leistungen entscheiden könnten. Worauf legst du Wert, was auch deine Kunden besonders schätzen? Welche Kunden passen zum Unternehmen? Und wovon genau profitieren diese Kunden bei dir?
Beispiel: In meiner Modeboutique lege ich besonders Wert darauf, individuell auf meine Kunden einzugehen. Meist kenne ich meine Kunden sehr gut und bestelle die Ware auch nach ihren Vorlieben und Wünschen. Das schätzen meine Kunden – genau wie den kleinen Ratsch nach dem Kauf.
Schritt 2 – Allgemeine Eigenschaften der Zielgruppe beschreiben
Mit dem ersten Schritt hast du nun vielleicht ein diffuses Bild deiner Wunschzielgruppe im Kopf. Jetzt geht es daran, die Eigenschaften deiner Zielgruppe genauer zu beschreiben. Dabei sollest du dich zuerst auf soziodemografische Merkmale deiner Zielgruppe fokussieren. Dazu gehören Angaben zu
- Alter
- Geschlecht
- Familienstand und Haushaltsgröße
- Wohnort
- Beruf
- Einkommen
Beispiel: In meinen Friseursalon kommen meistens Frauen zwischen 25 und 35 Jahren. Sie arbeiten halbtags in einem mittelständischen Unternehmen, während ihre Kinder im Kindergarten oder in der Schule sind und freuen sich, dass sie ganz in der Nähe wohnen und keinen langen Anfahrtsweg haben.
Schritt 3 – Psychografische Merkmale der Zielgruppe beschreiben
Um ein noch genaueres Bild deiner Zielgruppe zu erhalten, kannst du nun auch noch psychografische Merkmale beschreiben. Das hilft dir auch dabei, dich mehr in deine Zielgruppe hineinzuversetzen. Frage dich, welche Vorlieben, Werte und Wünsche deine Kunden haben und welchen Lifestyle sie pflegen. Was machen sie in ihrer Freizeit? Welche Medien nutzen sie? Wann und warum nehmen sie sich die Zeit, deine Leistungen in Anspruch zu nehmen? Welches Ziel verfolgen sie damit?
Beispiel: Kundinnen, die in mein Kosmetikstudio kommen, legen viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Sie interessieren sich für die neuesten Beautytrends und probieren auch gerne mal etwas Neues aus. Der Besuch im Kosmetikstudio ist für sie aber nicht nur Mittel zum Zweck: Sie wollen nicht nur schöne Nägel haben, sondern sich auch eine kleine „Wellness-Auszeit“ gönnen.
Schritt 4 – Daten sammeln
Mit den aufgezählten Überlegungen zu deiner Zielgruppe hast du jetzt schon den Anfang geschafft. Allerdings hat sich bisher alles nur in deinem Kopf abgespielt. Woher weißt du, dass deine Annahmen zu deiner Zielgruppe stimmen? Vielleicht schätzt du deine Kunden ja auch in manchen Punkten falsch ein oder hast eine wichtige Kundengruppe vergessen? Da hilft nur eins: zuverlässige Daten! Mit verschiedenen Methoden kannst du Daten zu deinen Kunden sammeln und deine Überlegungen überprüfen, ergänzen oder auch anpassen. Folgende Methoden sind denkbar:
Schritt 5 – Daten auswerten
Du hast jetzt jede Menge Daten über deine Kunden und damit auch über deine Zielgruppe gesammelt. Diesen Datenhaufen musst du jetzt erst einmal ordnen. Dir ist natürlich selbst überlassen, wie du das machst: Lege Tabellen an, erstelle Mindmaps oder schreibe dir alles übersichtlich zusammen. Damit beginnst du auch schon die Auswertung deiner Daten. Und dann sind wir auch schon bei Schritt Nummer 6.
Schritt 6 – Personas erstellen
Was machst du jetzt alles mit deinen gesammelten und ausgewerteten Daten? Ganz einfach: Du erstellst eine Persona (oder auch mehrere) und vervollständigst damit deine Zielgruppendefinition. Eine Persona ist ein Modell deines typischen und perfekten Kunden – und damit praktisch deine Zielgruppe. Du gibst diesem Kunden einen Namen und beschreibst seine Eigenschaften, Wünsche und Ziele. Dadurch kannst du dich später besser in deinen perfekten Kunden hineinversetzen und auf ihn eingehen. Folgende Fragen solltest du für deine Persona bzw. deine Zielgruppe beantworten können:
- Welche demografischen Merkmale hat deine Zielgruppe (Alter, Geschlecht, Familienstand, Haushaltsgröße, Wohnort, Beruf, Einkommen, etc.)?
- Welche psychografischen Merkmale hat deine Zielgruppe (Vorlieben, Werte, Wünsche, Lifestyle, Freizeitgestaltung)?
- Welche Medien nutzt deine Zielgruppe?
- Wann und wo kommt deine Zielgruppe mit deinem Unternehmen in Kontakt?
- Wann und warum nutzt deine Zielgruppe deine Dienstleistungen oder deine Produkte? Was beeinflusst sie in ihrer Entscheidung?
Und dann?
Du hast nun deine Zielgruppe definiert und im besten Fall auf der Basis von Daten deine Persona erstellt. Was fängst du jetzt damit an? Zum einen kannst du deine Zielgruppendefinition nutzen, um dein Angebot spezifischer zu gestalten. Du kannst jetzt Dienstleistungen und Produkte anbieten, die genau auf deine Zielgruppe passen. Auch deine Öffnungszeiten, deine Lieferservices oder deine Bezahlmöglichkeiten (Barzahlung oder Kartenzahlung) kannst du jetzt auf deine Zielgruppe abstimmen. Zum anderen kannst du dein Marketing optimieren. Deine Zielgruppe nutzt beispielsweise gar nicht so viele soziale Medien? Dann solltest du vielleicht besser auf beispielsweise Newslettermarketing oder Empfehlungsmarketing setzen. Wenn du dir immer deine Persona und damit deine Zielgruppe vor Augen hältst, fallen dir sicher eine Menge Sachen ein, die du noch verbessern kannst.
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