Pride Month: Ideen für deinen Friseursalon

von | 4. Juni 2022

Im Juni ist Pride Month. Der Monat soll ein Bewusstsein für das Leben und die Rechte der LGBTQIA+ Community schaffen und queere Liebe feiern. Du möchtest den Pride Month auch gerne in deinen Friseursalon holen? Super Idee! Bevor du aber überall Regenbogenflaggen aufhängst und dein Schaufenster mit „Love is Love“-Stickern tapezierst, solltest du dir ein paar Gedanken machen. Schließlich geht es im Pride Month um weit mehr als Deko und bunte Straßenumzüge. Los geht’s!

Regenbogenflagge im Salon: Es geht um das „Warum“!

Warum möchtest du den Pride Month in deinem Salon feiern? Wenn du auf diese Frage mit „Weil ich mich für die LGBTQIA+ Community, Gleichberechtigung und eine inklusive Gesellschaft einsetzen möchte“ beantwortest, bist du auf dem richtigen Weg. Den Pride Month solltest du nämlich nur in deinem Friseursalon thematisieren, wenn du ehrlich hinter der Sache stehst und es dir tatsächlich wichtig ist, auf queere Themen aufmerksam zu machen. Das Ganze als einen witzigen Marketinganlass zu nehmen, hilft der Community nicht wirklich weiter und lässt den nötigen Respekt vor einem komplexen Thema vermissen.

Vorsicht vor Rainbow-Washing!

Für ein solches missbräuchliches Marketing gibt es übrigens auch einen Begriff: Rainbow-Washing. Wer Marketing mit queeren Themen betreibt, um damit Profit zu machen, tatsächlich aber gar nicht hinter der LGBTQIA+ Community steht, betreibt Rainbow-Washing. Das ist zum einen natürlich schlecht für das Unternehmen, zum anderen – und das ist noch viel wichtiger – untergraben solche Praktiken aber auch die LGTBQIA+ Bewegung. Wenn du also den Pride Month in deinem Salon feiern möchtest, solltest du bei all deinen Ideen zunächst hinterfragen, ob sie der Community wirklich helfen oder nur dir einen Nutzen bringen würden.

Queeres Pärchen mit Regenbogen auf der Haut

Regenbogen im Friseursalon: 7 gute Ideen

Wie kannst du nun den wunderbar bunten Pride Month in deinen Salon holen? Im Folgenden haben wir ein paar Inspirationen für dich aufgelistet. Wichtig: Mit diesen Aktionen kannst du in deinem Salon kurzfristig Bewusstsein für die Thematik schaffen – im Idealfall solltest du dich aber natürlich das ganze Jahr über für die Community einsetzen. Stigmatisierung und Ausgrenzung finden leider an vielen Orten ganzjährig statt.

#1 Regenbogenhaare

Regenbogen in den Haaren? Das hast du mich Sicherheit drauf. Mache während des Pride Months auf diese Möglichkeit besonders aufmerksam: Mit Bildern auf Salonflyern, Infos auf deiner Website und Social Media Kanälen oder auch im Gespräch mit deinen Kund:innen.

#2 Vortrag

Der Pride Month bietet DIE Gelegenheit, mal wieder ein schönes Kundenevent zu organisieren. In diesem Zuge kannst du einem oder mehreren Mitgliedern aus der LGBTQIA+ Community bei dir im Salon eine Plattform bieten. Lade beispielsweise zu einem Vortrag ein, bei dem eine queere Person über Leben und Herausforderungen in der Community spricht. Du kannst deine Kund:innen derweil mit buntem Make-up und Haarstylings versorgen, bunte Cocktails mischen oder die Nägel deiner Kund:innen bunt lackieren. Auch temporäre Haartattoos kommen bei deiner Kundschaft sicher super an.

#3 Dekoration

Klar, wer den Pride Month gebührend feiern möchte, darf an bunter Deko nicht sparen. Regenbogenflaggen, bunte Girlanden, Sticker und Kerzen in verschiedenen Farben sind nur einige von tausend Möglichkeiten. Mit einer Regenbogendeko signalisierst du deinen queeren Kunden, dass dein Salon einen Safe Space für sie darstellt und sie ohne Bedenken eintreten können. Achtung: Bunte Deko nur um der Deko willen sieht schnell nach Rainbow-Washing aus. Die Dekoration in deinem Salon sollte also nur das Sahnehäubchen auf deinen Pride-Feierlichkeiten sein.

#4 Social Media

Zeig der Welt, dass dein Salon hinter der LGBTQIA+ Community steht! Und wo könnte man sich der Welt besser zeigen als auf sozialen Medien? Was genau du postest, ist ganz dir überlassen: Das können Bilder von Kund:innen mit Regebogenhaaren, Infos zum Pride Month, ein Spendenaufruf oder dein schön bunt dekorierter Salon sein. Das könnte zum Beispiel so aussehen:

  

#5 Spendenaktion

Wenn du die LGBTQIA+ Community nicht nur mit Aufmerksamkeit, sondern auch mit Geld unterstützen möchtest, kannst du auch eine Kundenaktion starten. Du kannst einen Teil deiner Gewinne spenden oder zum Spenden aufrufen. Eine Übersicht über mögliche Organisationen, die du mit deinem Salon unterstützen kannst, findest du zum Beispiel hier.

#6 Bunte Teambilder

Wie wäre es mit einem Teambild in Regebogenfarben? Um ein buntes Zeichen zu setzen, könnt ihr euch für eure Bilder farbige T-Shirts anziehen, euch Regenbogenflaggen umhängen, die Haare färben, und und und. Solche Bilder lassen sich auch wunderbar für eure Social Media Kanäle oder die Website nutzen. Der Sinn dahinter ist natürlich, queeren Themen innerhalb eures Teams Aufmerksamkeit zu schenken. Damit sind wir dann auch beim nächsten Punkt:

#7 Interne Ansprache

Schaffe in deinem Team Raum und Awareness für die Themen der LGBTQIA+ Community. Den Pride Month kannst du wunderbar als Anlass nutzen, deinen Standpunkt zum Thema klarzumachen und dein Team zu sensibilisieren. Außerdem kannst du so mit deinen Mitarbeiter:innen ins Gespräch kommen: Gab es in der Vergangenheit kritische Vorfälle mit Kund:innen oder mit Teammitgliedern, in denen in irgendeiner Weise Diskriminierung stattgefunden hat? Hast du queere Mitarbeiter:innen, die sich Veränderungen wünschen? So kannst du auch herausfinden, ob du für Mitglieder der Community ein:e attraktive:r Arbeitgeber:in bist.

Bunt geht immer!

Jetzt hast du vielleicht ein bisschen Inspiration dafür bekommen, was du während des Pride Months tun kannst, um den Regenbogen-Monat in deinem Salon gebührend zu feiern. Mindestens genauso wichtig ist es aber, auch das restliche Jahr über Awareness für die Themen der LGBTQIA+ Community zu schaffen und zu zeigen, dass du ein queer-freundlicher Salon bist. Folgendes kannst du den Rest des Jahres tun:

  • Social Media: Poste immer wieder zu queeren Themen und mache klar, dass dein Salon queere Menschen respektiert und sich für ihre Rechte stark macht.
  • Formuliere genderneutral: Verwende in deiner Kundenansprache Formulierungen, die alle deine Kund:innen einschließen. In unserem Artikel „‘Kunden‘ gendern: Welche Schreibweise ist richtig?“ findest du einige Vorschläge, wie du dich genderneutral an deine Kundschaft wenden kannst.
  • Kooperationen hinterfragen: Versichere dich, dass du mit deinem Salon nicht mit einem Anti-LGBTQIA+ Unternehmen kooperierst. Sollte das der Fall sein, werden all deine Bemühungen unglaubwürdig. Ein erster Ansatzpunkt: Auf Google kann man sich als LGBTQ+ freundliches Unternehmen listen lassen. Das kannst du übrigens für deinen Salon auch machen.
  • Gewinn spenden: Mit LGBTQIA+-Marketing Geld zu verdienen, riecht verdächtig nach Rainbow-Washing. Wenn du mit deinem Pride-Marketing also Geld verdienst (beispielsweise durch Produktverkauf oder Kundenaktionen), solltest du darüber nachdenken, einen Teil deiner Gewinne zu spenden.
Schwarze Hand ist mit Regenbogengirlande umwickelt

Sag es mit Stickern!

Damit Mitglieder der LGBTQIA+-Community sofort erkennen, dass sie bei dir willkommen sind, kannst du auch mit bunten Stickern arbeiten. Diese kannst du auf deiner Tür, dem Schaufenster oder auch überall im Innenraum deines Geschäftes anbringen und damit zeigen: Wir sind ein LGBTQIA+-freundliches Unternehmen und stehen hinter der Community. Wo du jetzt auf einmal solche Sticker herbekommen sollst? Ganz einfach: Wir haben dir ein kleines Paket mit Pride-Stickern zusammengestellt, das du kostenlos downloaden und dann nach Lust und Laune verwenden kannst. Happy Pride!

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Anna

Anna

Anna ist eine begeisterungsfähige Person, die viel und gerne über alle Themen schreibt, die sie interessieren und sich gerne in der Nähe von Gewässern, lieben Menschen und manchmal zu lange an der richtigen Wortwahl aufhält. Wird schnell ungeduldig, wenn etwas zu lange dauert, kann aber gleichzeitig etliche Stunden im richtigen Buchladen verbringen und sich dort vor allem schwer vom Wühltisch mit den Alpenkrimis losreißen. Ist darüber hinaus der festen Überzeugung, dass Obst besser schmeckt, wenn Mütter es aufschneiden oder man es auf einem Berggipfel isst.

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