Menschen auf einer Pride Parade

FAQs zum Pride Month, LGBTQIA+ & Co. für dein Business

Die Themen Pride Month, LGBTQIA+ und Co. werfen immer noch einige Fragen im Business-Bereich auf. Darf man einfach so am Pride Month teilnehmen, oder betreibt man dann schon Rainbow Washing? Wie sieht es mit dem Einfärben des Firmenlogos aus? Wofür stehen denn die ganzen Buchstaben im Begriff LGBTQIA+? Und warum überhaupt das Plus? Genau wegen all dieser offenen Fragen, haben wir einmal die wichtigsten Frequently Asked Questions zusammengesucht und versuchen sie nun so gut es geht für dich zu beantworten – Wir verstehen das nämlich so!

Was bedeutet LGBTQIA+?

LGBTQIA+ ist eine Abkürzung für die englischen Wörter Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual. Und wofür steht dann das Plus? Das Plus am Ende soll verdeutlichen, dass es außer diesen noch viel mehr geschlechtliche Identitäten und Orientierungen gibt. So wird quasi die Breite dieser vielfältigen Gruppe sichtbar gemacht und ein Raum für alle queeren Menschen geboten, sich identifizieren zu können, wenn dies ihr Bedürfnis ist. Mit dem Akronym LGBTQIA+ versucht man also, möglichst alle Identitäten der Community mit einzubeziehen.

Und was bedeutet Queer?

Als queer bezeichnet man Personen, die nicht der heterosexuellen Geschlechternorm entsprechen, wobei der Begriff definitorisch nicht ganz leicht abzugrenzen ist. Früher noch ein Schimpfwort, dient es heute meist als positive Selbstbezeichnung für Menschen, die nicht heterosexuell und/oder cisgeschlechtlich sind.

Cisgeschlechtlich ist eine Bezeichnung für Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem sozialen Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei ihrer Geburt anhand ihrer sichtbaren Körpermerkmale zugeschrieben wurde. Andere Begriffe sind das Adjektiv cisgender oder auch kurz cis.

Was ist der Pride Month?

Der Pride Month wird im Juni gefeiert und bedeutet wörtlich übersetzt „Stolz Monat“. Der Monat dient dazu, die Vielfalt in unserer Gesellschaft zu feiern. Die Botschaft: Queere Menschen sind Teil unserer Gesellschaft und können stolz auf sich selbst sein. Der Pride Month soll aber gleichzeitig auch ein Zeichen des Protestes gegen Ungerechtigkeiten gegen die LGBTQIA+ Community sein, die es heute leider immer noch gibt.

Und wie hat Pride angefangen?

Der Pride Month erinnert an die Stonewall-Unruhen in New York City im Jahr 1969, die weitgehend als Katalysator der modernen LGBTQIA+-Rechtsbewegung in den USA gelten. Die Stonewall-Aufstände waren eine Serie von gewalttätigen Konflikten zwischen Homo- sowie Transsexuellen und Polizeibeamten in New York City. Der erste Pride-Marsch fand, um daran zu erinnern, im Jahr 1970 in New York City statt. Ursprünglich fanden die Märsche am letzten Sonntag im Juni statt, wurden aber später über den Monat verteilt und über die Jahre hinweg als Tradition fortgesetzt.

Seit wann wird der Pride Month in Deutschland gefeiert?

Die erste Demonstration von queeren Identitäten fand in Deutschland am 29. April 1972 in Münster statt. Der erste Christopher Street Day wurde am 30. Juni 1979 in Bremen, Berlin, Köln und Stuttgart unter dem Motto „Gay Pride“ gefeiert.

Zwei Frauen küssen sich

Was ist der Christopher Street Day?

Der Christopher Street Day erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street. Die Rede ist von den Unruhen im Stonewall Inn. Die Bezeichnung beschreibt also nichts anderes als den Pride Day. Die Bezeichnung CSD ist nur in Deutschland, Teilen Österreichs und der Schweiz etabliert. In englischsprachigen und romanischen Ländern wird meist von Gay Pride und Pride Parades gesprochen, während in slawischsprachigen Ländern die Gedenktage für LGBTIQIA+-Menschen meist Gleichheitsparaden genannt werden.

Kann ich die Pride feiern, ohne „out“ zu sein?

Die Antwort ist ganz leicht – Ja! Pride ist in vielerlei Hinsicht grade besonders wichtig für Leute, die noch nicht „out oft he closet“ sind. Viele von denen, die die Pride unterstützen und auf den Straßen dafür einstehen, wollen dir unbedingt zeigen, dass es hier eine lebendige und vielfältige Community gibt, die dich liebt, akzeptiert und für dich kämpft. Du musst niemandem deine Sexualität oder Geschlechtsidentität offenlegen, um an Pride teilzunehmen. Tu einfach das, womit du dich am wohlsten fühlst!

Was ist, wenn ich nicht queer bin, aber Pride feiern möchte?

Wenn du dich nicht als LGBTQIA+ identifizierst, kannst du natürlich trotzdem als Ally an der Pride teilnehmen. Aber sei bitte auf jeden Fall respektvoll gegenüber dem Raum und seinem Existenzgrund.

Ein Ally zu sein bedeutet so viel, wie sich verbunden zu fühlen. Im Rahmen der LGBTQIA+ Community geht es also um Personen, die sich als heterosexuell und cisgender identifizieren und die LGBTQIA+-Bewegung unterstützen und sich zusätzlich gegen Homophobie, Lesbophobie, Biphobie und Transphobie aussprechen.

Und wie ist die Regenbogenflagge zu verstehen?

Die Regenbogenflagge gilt als Symbol der LGBTQIA+ Community. Die Farben des Regenbogens stehen dabei für die Vielfalt der Lebens- und Liebesformen. Neben dieser traditionellen Regenbogenflagge gibt es aber auch noch viele weitere Flaggen mit verschiedenen Farbkombinationen, die für unterschiedliche sexuelle und geschlechtliche Identitäten stehen.

Eine sich drehende Regenbogenfahne

Was ist Rainbow Washing?

Rainbow Washing ist quasi eine Imagekampagne, die leider nicht authentisch ist. Die Strategie des Rainbow Washings beinhaltet nämlich das Vorgeben einer gewissen Identifizierung mit der LGBTQIA+-Bewegung und verbindet damit vor allem die eigene Marke. Häufig liegt die Motivation von Unternehmen, die diese Art von Marketing betreiben, darin, modern, fortschrittlich und tolerant zu wirken. Rainbow Washing ist also definitiv ein No-Go!

Und was ist dann Pinkwashing?

Pinkwashing funktioniert ähnlich wie das Rainbow Washing und ist tatsächlich auch ein Synonym dafür. Entstanden ist der Begriff im Kontext von Marketingkampagnen von US-amerikanischen Kosmetik- und Pharmafirmen. Die rosafarbene Schleife, die auf den Kampf gegen Brustkrebs aufmerksam machen soll, ist mittlerweile weit verbreitet. Was die Unternehmen beim Abdrucken des Symbols auf ihren Produkten allerdings vergessen haben, ist, dass ihre Firmenprodukte tatsächlich unter dem Verdacht stehen, Brustkrebs auszulösen. Die Bezeichnung wird seitdem im weitesten Sinne als Kritik an Marketingstrategien von Firmen verwendet, die vorgeben, sich für Minderheitenrechte, einzusetzen.

Darfst du dein Logo in Regenbogenfarben tauchen?

Zuerst einmal: Es gibt kein Gesetz, das dir ein regenbogenfarbenes Logo verbietet! Jetzt kommt das Aber – Zahlreiche Unternehmen wollen im Juni vermeintlich Sichtbarkeit und Akzeptanz für die LGBTQIA+-Community zeigen. Das Problem ist aber, dass es sich dabei leider nur um eine Marketingstrategie handelt – Stichwort: RAINBOW WASHING!!! Wenn du tatsächlich für die queere Community einstehst, kannst du dich natürlich mithilfe eines regenbogenfarbenen Logos öffentlich solidarisieren. Ansonsten arbeite vielleicht erstmal hinter den Kulissen an einer inkludierenden Unternehmenskultur und teile deine Erfolge lieber im nächsten Jahr. Dann umgehst du auch jeden Fall das große Fettnäpfchen des Rainbow Washings!

Was kann ich tun, um die Community zu unterstützen?

Als Business Owner ist es nicht immer einfach Solidarität zu zeigen, trotzdem sind dir nicht die Hände gebunden. Du kannst dich zum Beispiel educaten. Außerdem kannst du auch das ganze Jahr den Regenbogen zeigen, indem du als LGBTQ+-freundliches Unternehmen auf Google erscheinst. Bist du im Friseursalon tätig? Dann haben wir Pride Month Ideen für deinen Salon! Eine gendergerechte Sprache zu integrieren, wirkt eventuell nach Kleinkram, kann aber für einige Personen deiner Kundschaft ganz viel ausmachen. Du siehst, manchmal muss man einfach ganz klein anfangen, um etwas Großes zu erreichen!


Hast du zu unseren Inhalten Anmerkungen oder Fragen? Dann wende dich gerne an pride@shore.com.


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