Eine Ärztin sitzt in ihrer Heilpraxis
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Die Digitalisierung der Heilpraxis

In diesem Artikel erfährst du:

  • Was der aktuelle Stand der digitalen Heilpraxis ist
  • Was inzwischen Standard ist – und was noch Zukunftsmusik
  • Ob es überhaupt noch ohne digitale Hilfsmittel geht

Wenn es um die Gesundheit geht, ist die Naturheilkunde eine alternative Option, die von vielen Menschen bevorzugt wird. Mit der zunehmenden Digitalisierung in unserer Gesellschaft hat sich auch die Naturheilkunde verändert. Die digitale Heilpraxis ist die Gegenwart und die Zukunft.

Doch was genau ist die digitale Heilpraxis? Wie funktioniert sie und welche Vorteile bietet sie? Werfen wir einen gemeinsamen Blick auf die Digitalisierungsmöglichkeiten in der Heilpraxis und auf möglich zukünftige Entwicklungen.

Die digitale Heilpraxis: Was ist das?

Die digitale Heilpraxis ist eine moderne Entwicklung, die sich in den letzten Jahren fast zu einem geflügelten Wort entwickelt hat. Im Grund ist es aber sehr einfach: Es geht darum, die Naturheilkunden und alternative, nicht klassisch schulmedizinische, Therapieformen mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu verbinden.

Eine Heilpraxis kann sich also etwas digitalisieren, indem sie Online-Terminbuchung und eine Online-Patientenkartei nutzt. Die Möglichkeiten gehen aber noch deutlich weiter. Ziel ist es, die Diagnose, Behandlung und Betreuung von Patienten zu verbessern und zu erleichtern.

Grundlegende Standards in der digitalen Heilpraxis:

  • (1) Online-Terminbuchung
  • (2) Online-Terminverwaltung
  • (3) Automatische Terminerinnerungen
  • (4) Digitales Patientenmanagement
  • (5) Digitale Kommunikation via E-Mail, Website oder Chat
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Die Vorteile der digitalen Heilpraxis

Die Digitalisierung kann für eine durchschnittliche Heilpraxis großartige Fortschritte bedeuten und vor allem die tägliche Arbeit erleichtern. Der Verwaltungsaufwand geht zurück, die Anamnese fällt einfacher und es bleibt mehr Zeit für die Behandlung und Betreuung der Patienten und Patientinnen.

Online-Terminbuchung und Verwaltung in der digitalen Heilpraxis

Ganz konkret beginnt es schon bei der Vereinbarung von Terminen. Egal ob diese vor Ort oder online stattfinden, die Möglichkeit der Online-Terminbuchung via Website oder Social Media macht es für beide Seiten einfacher. Patienten suchen einen passenden Termin aus den gegebenen Möglichkeiten aus und in der Praxis klingelt nicht das Telefon, sondern es geht nur eine Benachrichtigung auf, ob der Termin so wie gebucht bestätigt werden soll.

Der Termin landet im Online-Kalender, und eine Bestätigung geht an den jeweiligen Patienten. So werden Missverständnisse vermieden. Wer noch sicherer sein möchte, der lässt Terminerinnerungen per SMS und/oder E-Mail versenden. Schließlich kommt es insbesondere im Gesundheitssektor gerne vor, dass Termine aufgrund der nicht ganz angenehmen Thematik verdrängt und dann vergessen werden.

Wenn es mit dem Termin doch nicht klappt, kann er easy verschoben werden. Ganz ohne Anruf, einfach im Browser einen neuen Termin auswählen. Die digitale Heilpraxis bietet also schon vor dem Termin zahlreiche Möglichkeiten, Hürden zu senken, spart Zeit auf beiden Seiten und bleibt für beide Parteien flexibel genug.

Kurz und knapp:

  • (1) Termine digital vereinbaren spart Zeit und Aufwand auf beiden Seiten
  • (2) Niedrige Hürden durch die einfache Buchung via Internet 
  • (3) Weniger Terminausfälle durch Bestätigungen und Erinnerungen via SMS oder E-Mail

Anamnese und Patientenmanagement in der digitalen Heilpraxis

Beim Termin überzeugt die digitale Heilpraxis mit geringen Wartezeiten aufgrund eines klar getakteten Kalenders. Die Anamnese geht schneller voran, weil in der digitalen Patientenkartei schon zentrale Beschwerden oder eine Krankheitshistorie bei der Terminbuchung erfasst worden sind. Für Folgetermine können weitere wichtige Eckdaten sofort eingetragen werden.

Hier macht die Digitalisierung natürlich noch nicht Halt. Bei der Anamnese und der Diagnose können technische Hilfsmittel wie das Smartphone oder Smartwatches eine große Rolle spielen. Deren Auswertung ist insbesondere in der klassischen Schulmedizin bislang noch nicht vollends angekommen, dabei bieten sie zahlreiche Möglichkeiten wie zum Beispiel das Überprüfen der Herzfrequenz oder der täglichen Aktivität.

Herausragend digitalisiere Heilpraxen beziehen diese Daten ein und werten sie anhand von Statistikprogrammen aus, um auf die Suche nach Anomalien zu gehen. Es ist die aktuell am einfachsten zugängliche Möglichkeit, an begleitende und unverfälschte Gesundheitsdaten aus dem Alltag von Klienten zu kommen.

​Weitergehende Betreuung, Feedback und E-Mail-Kontakt in der digitalen Heilpraxis

Nach dem Termin kann direkt ein Folgetermin im Online-Kalender verbucht werden. Beide Parteien enthalten entsprechende Terminbestätigungen und passende Erinnerungen. Auch die Möglichkeit für Feedback ist idealerweise digital möglich.

Vor allem im Gesundheitsbereich fällt es vielen Menschen schwer, Feedback an die behandelnde Person zu geben. Dabei ist Feedback enorm wichtig, um die gemeinsame Arbeit an einem Problem zu verbessern und Missverständnisse zu verhindern. Ist das Feedback digital möglich, erhöht das oft die Chance auf eine Rückmeldung.

Nicht zuletzt bietet die fortlaufende Digitalisierung auch mehr Möglichkeiten des Kontakts und der stetigen Betreuung. Telefonate oder Video-Termine sind keine Seltenheit mehr in der medizinischen Begleitung. Auch der Kontakt per WhatsApp oder E-Mail ist schon lange Standard geworden. Idealerweise können E-Mails direkt aus der Verwaltungssoftware versendet werden oder sogar automatisiert werden.

Kurz und knapp:

  • (1) Die Möglichkeit für digitales Feedback ist für viele Patienten einfacher
  • (2) Kontakt per E-Mail oder WhatsApp kann in der Betreuung die Compliance und die Behandlungseffektivität erhöhen

​Die Nachteile der digitalen Heilpraxis

Das Ding mit dem Datenschutz

Patientendaten können sehr empfindlich sein und sollten gut geschützt sein. Deshalb sollten auch handgeschriebene Karteien gut geschützt sein – stehen aber oft offen herum. Software deshalb generell zu verteufeln und analoge Möglichkeiten nicht anzuzweifeln, ist auch nicht der richtige Weg.

Das Thema der digitalen Kommunikation in der Betreuung von Patienten ist leider einer der größten Nachteile der digitalen Heilpraxis. Datenschutz ist das Stichwort. Potenziell geht es um sehr private und empfindliche Informationen, die entsprechend geschützt werden müssen. Dementsprechend wichtig sind die Datenschutzerklärung und der Standort der Software-Anbieter.

Obendrein müssen Auflagen im DACH-Raum beachtet werden. Wer die E-Mail-Adressen seiner Patienten hat, wird schnell zu werblicher Information verleitet. Das kann aber im Zweifelsfall nicht erlaubt sein. Hier ist genau abzuwägen, welche E-Mails im rechtlichen sicheren Rahmen versendet werden dürfen und welche nicht. So ist die Werbung mit Vorher-Nachher-Bildern für manche Behandlung zum Beispiel nicht erlaubt.

Ältere Patienten können sich von digitalen Prozessen schnell überfordert fühlen. Hier gilt es, die Balance zu halten. Es muss weiterhin ein persönlicher Kontakt gegeben und auch das Telefon noch immer verfügbar sein. Pluspunkt: In der digitalen Heilpraxis ist die Telefonleitung durch die Online-Terminbuchung entlastet. Ein positiver Punkt, denn Anrufende landen nicht mehr so oft in der Warteschleife.

Software bedeutet auch immer einen gewissen Wartungsaufwand. Vergleichsweise ist dieser sehr klein, aber er kann doch Nerven kosten. Umso wichtiger ist, dass der Anbieter viele Kontaktmöglichkeiten eingerichtet hat und zu den üblichen Geschäftszeiten in deutscher Sprache erreichbar ist.

Lange galt die nötige technische Infrastruktur als ein Gegenargument. Doch durch cloudbasierte Software können auch ältere Computer, PCs oder Tablets ohne große Leistungsfähigkeit eingesetzt werden, um die Praxis zu digitalisieren.

Der aktuelle Stand der digitalen Heilpraxis

Spätestens seit der Corona-Krise hat die digitale Heilpraxis einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Telemedizin, also die Begleitung von Patienten aus der Ferne, hat von einem Tag auf den anderen eine deutlich größere Bedeutung erhalten und hat ihr Standing auch nach einem Abklingen der Pandemie beibehalten.

Viele Heilpraxen bieten inzwischen die Möglichkeit der Online-Terminbuchung an. Insbesondere selbstständige Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen profitieren sehr von dieser Möglichkeit, da ihnen so mehr Zeit für ihre Patienten bleibt und sie weniger Verwaltungsaufwand haben.

Noch aber ist großes Potenzial in der digitalen Heilpraxis, das genutzt werden möchte. Auch in Bereichen wie der Psychotherapie oder der Ernährungsberatung sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Oft stehen hier Bedenken im Vordergrund, was die Sicherheit der Daten oder die Fehleranfälligkeit der Software angeht. Diese Bedenken lassen sich aber oft entkräften, denn auf solche Fragen ist moderne Software inzwischen ausreichend vorbereitet. Die größte Sicherheitslücke ist hier oft ganz einfach entdeckt: Der Mensch selbst – und der war schon immer ein Risiko, was Datenschutz und Fehler anging.

☝️Die Coronavirus-Pandemie hat die Digitalisierung in vielen Branchen beschleunigt. Noch ist dieser Boom nicht vorbei.

Zukunftsaussichten der digitalen Heilpraxis

Die Zukunftsaussichten der digitalen Heilpraxis sind vielversprechend. Immer mehr Menschen suchen nach alternativen Heilmethoden und nutzen digitale Angebote, um ihre Gesundheit zu verbessern. Durch die Digitalisierung sind Therapien, Beratungen und Diagnosen auch online möglich, was für viele Menschen eine bequeme und zeitsparende Option darstellt. Dafür die nötige Basis zu finden, ist der erste Schritt in die Digitalisierung der eigenen Heilpraxis.

Die Entwicklung von Gesundheits-Apps und Wearables ermöglicht es den Nutzern, ihre Gesundheit selbst zu überwachen und zu verbessern. Auch die Telemedizin, also die Fernbehandlung durch Ärzte und Therapeuten, wird immer beliebter und könnte in Zukunft die Versorgung von Patienten in ländlichen Gebieten verbessern.

Allerdings gibt es auch Bedenken bezüglich der Qualität und Sicherheit digitaler Heilpraxis-Angebote. Es ist wichtig, dass die Anbieter eine hohe fachliche Kompetenz und Seriosität aufweisen und die Daten der Nutzer sicher und vertraulich behandeln.

Und es geht sogar noch weiter. Die Prognosen für digitale Medizin sind vielversprechend. Laut einem Artikel auf Thieme.de, kommunizieren Praxen mit Patienten schon jetzt mindestens zur Hälfte auf digitalem Wege, wobei sich ein altersabhängiges Gefälle zeigt, wonach erwartungsgemäß jüngere Ärzte/Psychotherapeuten öfter digital kommunizieren. Etwa die Hälfte der Befragten nutzt die E-Mail als erste Form der digitalen Kommunikation – aber auch die klassische E-Mail könnte früher oder später veralten.

Digitale Assistenzsysteme und Telemedizin ermöglichen ressourcenschonend vielen Menschen einen direkten und unkomplizierten Zugang zu Therapien und unterstützen bei der Bewältigung des Alltags, schreibt der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. im Strategiepapier “Digitale Gesundheit 2030”. Roland Berger prognostiziert, dass künftig 20 % der medizinischen Leistungen durch KI ersetzt werden können, rund zwei Drittel aller Umsätze werden mit digitalen Therapien erzielt.

Zusammenfassend könnten Trends in der digitalen Heilpraxis die verstärkte Nutzung digitaler Kommunikationsformen zwischen Ärzten sowie Heilpraktikern und Patienten, der Einsatz von digitalen Assistenzsystemen und Telemedizin sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der medizinischen Versorgung sein.

Zusammenfassung

Es wird immer schwieriger für eine Heilpraxis, ohne Digitalisierung zu bestehen. Die Digitalisierung hat Einzug in alle Bereiche des Gesundheitswesens gehalten und bietet zahlreiche Vorteile für Patienten und Praxen. Durch die Nutzung digitaler Technologien können Praxen ihre Abläufe optimieren und ihre Patienten besser betreuen. Online-Terminbuchung, digitales Patientenmanagement, automatische Terminerinnerungen – diese Services sind schon etabliert.

Die Digitalisierung ermöglicht es den Praxen, ihre Dienstleistungen bequemer und schneller anzubieten, was zu einer höheren Patientenzufriedenheit führen kann. Außerdem können durch die Nutzung von digitalen Gesundheitsdaten fundiertere Diagnosen und Therapien erstellt werden.

Allerdings müssen die Praxen bei der Nutzung digitaler Technologien auch auf Datenschutz und Datensicherheit achten. Es ist wichtig, dass die Daten der Patienten sicher und vertraulich behandelt werden, um das Vertrauen der Patienten in die Praxis zu erhalten.

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