Trinkgeld als Friseur: Alles, was du wissen solltest

von | 12. Juli 2023

In der Welt der persönlichen Dienstleistungen ist Trinkgeld oft mehr als eine nette Geste: Es ist eine wichtige Ergänzung des Einkommens und eine Anerkennung guter Arbeit. Aber wie viel Trinkgeld bekommen Friseure? Und was sollte ein Friseur beachten, wenn er Trinkgeld entgegennimmt? Hier haben wir dir alle wichtige Fakten zur heiklen Angelegenheit Trinkgeld für Friseure zusammengefasst.

Trinkgeld für Friseure – so viel ist angemessen

Es gibt keine festgelegte Regel, wie viel Trinkgeld für Friseure angemessen ist, da dies stark von der Zufriedenheit des Kunden, der Qualität der Dienstleistung und der Beziehung zum Friseur abhängt. In Deutschland ist es jedoch üblich, rund 5 bis 10 Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben.

Beispiel: Wenn dir ein Friseur einen Service im Wert von 50 Euro anbietet, wären im Normalfall etwa 5 Euro Trinkgeld realistisch. Natürlich vorausgesetzt, dass du das nötige Kleingeld hast und zufrieden mit der Leistung bist!

Wenn der Service hervorragend war oder der Friseur ein besonders schwieriges Styling gemeistert hat, kann das Trinkgeld sogar höher ausfallen. Letztendlich ist das Trinkgeld jedoch eine persönliche Entscheidung und sollte als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung gesehen werden.

Faustformel bei Trinkgeld fĂĽr Friseure: 5 bis 10 Prozent des Gesamtbetrags.

Ist 5 € Trinkgeld viel?

Ob 5 Euro Trinkgeld viel oder wenig sind, ist relativ und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Vergleich zu anderen Berufen verdienen Friseure oft ein eher geringes Gehalt. Somit kann ein Trinkgeld von 5 Euro, insbesondere wenn es regelmäßig gegeben wird, einen erheblichen Unterschied ausmachen. Daher, obwohl es aus Sicht des Kunden vielleicht nicht viel erscheinen mag, kann es selbst für einen Friseurmeister noch einen bedeutenden Betrag darstellen.

Warum gibt man ĂĽberhaupt Trinkgeld?

Könnten die Friseurinnen nicht einfach einen höheren Preis für ihre Leistungen verlangen und dafür auf das Trinkgeld verzichten? Diesen Gedanken hatte bestimmt jeder von uns schonmal. Doch es gibt gute Gründe, warum das Trinkgeld weiter bestehen sollte.

  • Direkte RĂĽckmeldung: Trinkgeld ist ein direktes Feedback von Kunden. Ein groĂźzĂĽgiges Trinkgeld beim Friseur bedeutet, dass der Kunde zufrieden war. WĂĽrden höhere Preise das Trinkgeld ersetzen, wĂĽrde diese direkte RĂĽckmeldung wegfallen.

  • Flexibilität fĂĽr den Kunden: Trinkgeld gibt den Kunden die Möglichkeit, je nach Zufriedenheit mit dem Service mehr oder weniger zu zahlen.

  • Motivation fĂĽr die Mitarbeiter: Trinkgeld kann die Mitarbeiter motivieren, einen hervorragenden Service zu bieten. Es ist eine direkte Anerkennung ihrer harten Arbeit und ihres Engagements.

  • Tradition und Kultur: Trinkgeld ist in vielen Kulturen eine Tradition, die die Wertschätzung fĂĽr gute Dienstleistungen ausdrĂĽckt.

  • Steuerfreiheit fĂĽr Arbeitnehmer: Trinkgelder können Friseure und Friseurinnen komplett und ohne Umwege in ihre eigene Tasche stecken, sofern sie Arbeitnehmer sind.

Trinkgeld beim Friseur: So läuft’s mit der Steuer

In Deutschland müssen Arbeitnehmer ihr Trinkgeld nicht versteuern. Einzige Ausnahme: Das Trinkgeld ist nicht freiwillig. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn es eine Servicepauschale gibt. Diese wird dann auf den Bruttoarbeitslohn angerechnet und wird entsprechend versteuert und für Sozialbeiträge berücksichtigt.

Anders hingegen ist es beim Trinkgeld für selbstständige Friseure oder beim Trinkgeld für den Unternehmer selbst. Dieses muss versteuert und entsprechend dokumentiert werden. Hier gilt das Trinkgeld als Betriebseinnahme.

Achtung: Das Finanzamt kann schnell hellhörig werden, wenn die dokumentierten Trinkgelder nicht realistisch aussehen. Dann droht eine umfangreiche Betriebsprüfung bis hin zu einer Ermittlung wegen Steuerhinterziehung.

Trinkgelder in Ă–sterreich und der Schweiz: Wie ist es rechtlich?

Ähnlich sieht es rechtlich in Österreich aus. Arbeitnehmer erhalten ihr Trinkgeld steuerfrei, sofern es freiwillig ist und den üblichen regionalen Durchschnitt nicht übersteigt. Dieser regionale Durchschnitt ist ein sehr schwammiges Konstrukt und hat in der Praxis kaum Relevanz. Selbstständige und Salonchefs in Österreich zahlen auf ihr Trinkgeld Umsatzsteuer und Einkommenssteuer.

Die Schweiz hingegen ist beim Trinkgeld ganz anders unterwegs. 1974 wurde das Trinkgeld offiziell abgeschafft, der Service ist eigentlich inbegriffen. Aber: Wenn doch der ein oder Franken als Trinkgeld gegeben wird, was immer noch an vielen Orten üblich ist, muss das versteuert werden. Angestellte müssen Trinkgelder in der Steuererklärung ausweisen, Arbeitgebende müssen Trinkgelder auf die Lohnausweise schreiben.

Trinkgeld mit Karte oder mit Bargeld bezahlen?

Oft stellen sich Kundschaft oder die Arbeitnehmenden selbst die Frage, ob sie Trinkgeld versteuern mĂĽssen, wenn es via Kartenzahlung ankommt. Das ist nicht der Fall!

Voraussetzung für Steuerfreiheit ist wieder eine freiwillige Trinkgeldzahlung und das direkte Ausweisen des Trinkgelds für den oder die Arbeitnehmer/in. Das Kassensystem und das entsprechende Kartenlesegerät müssen zudem in der Lage sein, die Trinkgeldzahlung korrekt festzuhalten.

Bargeld ist dennoch oft der unkompliziertere Weg. Wichtig ist für Selbstständige und Unternehmer, dass Trinkgeld in Bar auch richtig dokumentiert wird. Es ist verlockend, die zehn Prozent als ganze Summe einfach in die eigene Tasche zu stecken, dafür gibt es aber schnell die Rechnung vom Finanzamt.

Trinkgeld mit dem Shore iPad-Kassensystem entgegen nehmen

Mit dem iPad-Kassensystem von Shore kannst du unkompliziert Trinkgeld entgegennehmen. Beim Bezahlvorgang stehen dir alle nötigen Optionen zur Verfügung. Du kannst:

  • einen freien Betrag Trinkgeld eingeben

  • einen prozentualen Beitrag Trinkgeld eingeben

  • das Wechselgeld als Trinkgeld eingeben

Anschließend wählst du aus, ob das Trinkgeld versteuert werden muss – fertig! Die Kassensystem-App erledigt die komplette Dokumentation für dich. Deine Arbeitnehmer freuen sich über das unkomplizierte System und du bist rechtlich auf der ganz sicheren Seite.

Trinkgeld in der Shore iPad-Kassensystem App
Trinkgeld in der Shore Kassensystem App: So einfach geht’s!

Häufig gestellte Fragen

K
L
Muss ich meinem Friseur Trinkgeld geben?

Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung, Trinkgeld zu geben. Es ist eine persönliche Entscheidung und wird oft als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für gute Dienstleistungen gegeben.

K
L
Wie viel Trinkgeld sollte ich meinem Friseur geben?

In Deutschland ist es ĂĽblich, rund 5 bis 10 Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben, aber das variiert je nach Zufriedenheit mit dem Service.

K
L
Ist Trinkgeld fĂĽr Friseure steuerfrei?

In Deutschland ist das Trinkgeld für Arbeitnehmer steuerfrei, sofern es freiwillig gegeben wird. Trinkgeld für selbstständige Friseure oder für den Unternehmer muss hingegen versteuert und korrekt dokumentiert werden.

K
L
Kann ich Trinkgeld per Karte zahlen?

Ja, Trinkgeld kann auch per Karte gezahlt werden. Wichtig ist, dass das Kassensystem und das Kartenlesegerät in der Lage sein müssen, die Trinkgeldzahlung korrekt festzuhalten. Dann ist sie ggf. auch weiterhin steuerfrei.

K
L
Warum sollte ich Trinkgeld geben?

Trinkgeld ist ein direktes Feedback von Kunden und kann die Mitarbeiter motivieren, einen hervorragenden Service zu bieten. Es ist eine Tradition in vielen Kulturen und dient als Ausdruck der Wertschätzung für gute Dienstleistungen. Außerdem können Friseure als Arbeitnehmer das Trinkgeld komplett und ohne Umwege in ihre eigene Tasche stecken, was bei ihrem oft geringen Gehalt einen Unterschied machen kann.

K
L
Ändert sich die Höhe des Trinkgelds je nach Saison, zum Beispiel während der Weihnachtszeit?

Es gibt keine festen Regeln für saisonales Trinkgeld. Während der Weihnachtszeit neigen einige Menschen jedoch dazu, ein wenig mehr Trinkgeld zu geben, als Zeichen der besonderen Wertschätzung für die Leistungen im vergangenen Jahr. Dies bleibt aber eine individuelle Entscheidung und ist von Person zu Person unterschiedlich.