Stuhlmiete für Friseur:innen: 5 Dinge, über die du dir im Klaren sein solltest!
Einleitung
In diesem Artikel erfährst du:
- Was eine Stuhlmiete überhaupt ist
- Welche Aufgaben mit einer Stuhlmiete auf dich zukommen
- Früher oder später empfiehlt sich eine Terminbuchungssoftware
Stuhlmiete für Friseur:innen – das klingt nach einem super Konzept!
Du mietest einen Stuhl in einem voll ausgestatteten Salon, bedienst hier deine Kundschaft und musst dich sonst um nichts kümmern – das erledigt schließlich alles der/die Saloninhaber:in für dich. Oder?!
Einen Teil dieser schönen Illusion müssen wir dir leider rauben:
Das Modell der Stuhlmiete hat natürlich viele Vorteile – es gibt aber auch einige Dinge, über die du dir im Klaren sein solltest. Welche Dinge das sind, erfährst du hier!
Stuhlmiete
Was genau versteht man unter dem Begriff „Stuhlmiete“?
Damit ist gemeint, dass eine geschäftsinhabende Person einen Teil des eigenen Salons an eine:n Friseur:in vermietet. Diese:r darf also den Friseurstuhl und den Salon dazu nutzen, eigene Kundschaft zu bedienen. Welche Geräte und Produkte der/die Mieter:in verwenden und welche Kundschaft er/sie bedienen darf, muss im Voraus festgelegt werden.
Kurz gesagt:
- Du musst dich nicht um eine Räumichkeit kümmern
- Du hast keine/n Vorgesetzte:n
- Es gibt trotzdem vertragliche Regelungen
Das sollte dir klar sein
1. Du bist selbstständig – mit allem drum und dran
Freiheit | Verantwortung |
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|
Als Stuhlmieter:in arbeitest du zwar in einem fremden Salon, du bist aber trotzdem selbstständig. Eine Stuhlmiete kann also auch ein guter Anfang in die Selbstständigkeit sein, da du dein eigenes Business mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz starten kannst.
Du hast alle Vorteile einer selbständigen Arbeit: Du kannst deine Arbeitszeiten frei bestimmen, Termine nach Lust und Laune vergeben, dein Salonmarketing nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten und dir so viele Urlaubstage nehmen, wie du möchtest.
Dafür musst du dich allerdings auch um alles Mögliche selbst kümmern: Der Eintrag in der Handwerkskammer, die Gewerbeanmeldung, die Betriebshaftpflicht, Versicherungen, die Kassen- und Buchführung sowie Steuerzahlungen sind allein deine Sache.
Das sollte dir klar sein
2. Du musst rechtlich absolut sauber aufgestellt sein
Damit kommen wir gleich zum zweiten Punkt:
Bei einer Stuhlmiete gibt es den ein oder anderen rechtlichen Fallstrick. Wenn die beiden Unternehmen (Stuhlmieter:in und Stuhlvermieter:in) beispielsweise nicht rechtlich ordentlich voneinander getrennt sind, besteht die Gefahr der Scheinselbstständigkeit. Damit du hier nicht in die Bredouille gerätst, ist es empfehlenswert, sich zu Beginn juristische Hilfe zu holen.
„Scheinselbstständigkeit ist der Begriff für ein Arbeitsverhältnis, bei dem ein vertraglich als selbstständig betitelter Auftragnehmer nach objektiven Kriterien ein Arbeitnehmer ist und als solcher versicherungspflichtig angemeldet werden müsste. Sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer kann das die Existenzgrundlage kosten, wenn eine der entsprechenden Stellen die Scheinselbstständigkeit aufdeckt.“
Das sollte dir klar sein
3. Du brauchst einen eigenen Unternehmensauftritt
Als Stuhlmieter:in bist du also ein eigenes kleines Unternehmen in einem Unternehmen – das kann für deine Kund:innen schon mal etwas verwirrend sein. Umso wichtiger ist es, dass du deinen Status nach außen hin kommunizierst.
Du solltest also eine eigene Website haben und im besten Fall auf diversen Social Media Plattformen vertreten sein, ein Schild mit deinem Logo vor dem Salon aufstellen, dein eigenes Marketing betreiben und deine Terminbuchungen selbst organisieren.
In unserem kostenlosen Instagram Marketing E-Book haben wir einige Tipps für dich zusammengeschrieben, die dein Business zum Strahlen bringen werden!
Das sollte dir klar sein
4. Du solltest Wert auf einen ordentlichen Vertrag legen
Wirst du die Produkte deines/r Stuhlvermieter:in mitbenutzen und eine Strichliste führen oder hältst du deine eigenen bereit? Wie wird abgerechnet, wenn ein:e Kund:in ein Produkt kauft? Wo darfst du dein Logo im Salon platzieren? Soll es einen festen Mietpreis oder eine Umsatzbeteiligung geben und wie soll mit Laufkundschaft umgegangen werden?
All solche Dinge solltest du mit deinem/r Vermieter:in auf jeden Fall in einem Vertrag festhalten. Geh dabei ins Detail – auch wenn es vielleicht etwas kleinkariert wirkt. Im Fall der Fälle ist jede:r froh, wenn klare Regelungen getroffen wurden.
Das solltest du auf jeden Fall in einem Vertrag festhalten:
- Einverständnis über Produkt(mit)benutzung
- Abrechnung bei Produktverkauf
- Eigenes Marketing im Salon?
- Mietpreis oder Umsatzbeteiligung
- Regelungen für Laufkundschaft
- etc.
Das sollte dir klar sein
5. Du bist allein verantwortlich für deine Termine
Ob der Laden läuft oder nicht, hängt ganz allein von dir ab. Deshalb solltest du vor allem darauf achten, dass es für deine Kund:innen so entspannt wie möglich ist, einen Termin bei dir zu buchen.
Wenn dein Stuhlmiete-Business eine One-(Wo)Man-Show ist und du nicht die ganze Zeit am Telefon hängen kannst, empfiehlt sich eine gute Software für Onlineterminbuchung. Deine Kundschaft kann buchen, wann und wo sie will und du hast Zeit, dich auf deine Kund:innen vor Ort zu konzentrieren. Außerdem stellt dich eine eigene Terminbuchung auch wieder mehr als das selbstständige Unternehmen heraus, das du bist.
Zusammenfassung
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Stuhlmiete als Friseur:in liegt also in der Planung.
Dabei geht es nicht nur um Vereinbarungen mit deiner/m Vermieter:in, sondern auch um die Terminplanung.
Du solltest bei potenzieller Kundschaft ganz klar kommunizieren, dass man Termin bei dir getrennt vom Salon vereinbart. Am besten funktioniert das über eine Terminbuchungssoftware, damit Zeit für dein Handwerk bleibt.
Aus diesem Artikel solltest du mitnehmen:
- Bei der Stuhlmiete buchst du dir einen Platz in einem Salon
- Du solltest einen detaillierten Vertrag aufsetzen
- Die Onlineterminbuchung ist eine wahre Unterstützung
Gesucht? Gefunden!
Mit unserer Shore Software gibst du deiner Kundschaft die Möglichkeit, ihre Termine online zu buchen – sowohl über deine Website als auch über Instagram. Ganz nebenbei könnte Shore auch noch dein Kassensystem, deine Kundenkartei und dein:e Marketinghelfer:in sein (wir haben uns schließlich nicht umsonst das Wort „digitale Komplettlösung“ auf die Fahne geschrieben).
Anna
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