Eine Heilpraktikerin verwaltet ihren Social Media Account am Laptop

Social Media für Heilpraktiker: Wie du Facebook & Co. richtig nutzt

In diesem Artikel erfährst du:

  • Welchen Nutzen Social Media für deine Heilpraxis hat
  • Welche Plattformen du als Heilpraktiker nutzen solltest
  • Welche Inhalte sich für dich zum Posten eignen

Hast du schon lange überlegt, als Heilpraktiker in Social Media einzusteigen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt! Wir zeigen dir, wie es geht, was es dir bringt und was die Voraussetzungen sind. 

Facebook, Instagram und Co. sind für Praxen immer relevanter. Machst du es richtig, zahlt sich der Einstieg auch schnell aus. Großen Erfolg auf Social Media kann Heilpraktikerin Ailyn Moser nachweisen – sie gibt dir exklusive Tipps.

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Der Weg von Ailyn Moser war genau andersherum: Sie war zuerst in den Sozialen Medien bekannt und hat dann ihre eigene Heilpraxis eröffnet. Mit mehr als 38.000 YouTube-, 13.000 Instagram-Followern und mehr als 600 Facebookfans (diese Seite gibt es erst seit einem halben Jahr) scheint sie die richtige Strategie zu fahren. Sie gibt exklusive Einblicke und Tipps in ihr Social-Media-Marketing.

In Social Media einsteigen und durchstarten

Der erste Schritt ist meist die größte Hürde. Wir erklären dir, was du zu Beginn wissen solltest. Was bringt mir Social Media? Social Media ist eine gute Möglichkeit, um deine Patienten zu binden. Mit regelmäßigen Posts erscheinst du immer wieder auf ihrer Startseite (Newsfeed) und hältst sie mit relevanten Informationen auf dem Laufenden. Auch nicht zu vernachlässigen: Deine Follower haben die Möglichkeit, unkompliziert mit dir in Kontakt zu treten und dir direktes Feedback zu geben. Zudem kannst du sehen, was deine Patienten wirklich interessiert – und dich so noch besser auf sie einstellen und dein Praxismarketing vorantreiben. 

Unter welchen Voraussetzungen lohnt es sich für mich einzusteigen? Einerseits sollte deine Zielgruppe dort aktiv sein. Hast du beispielsweise nur Rentner als Patienten, sind diese vermutlich kaum in den sozialen Kanälen unterwegs. Andererseits solltest du selbst die nötigen Kenntnisse und Kapazitäten mitbringen, um deine Social-Media-Kanäle auch zu pflegen. Alternativ gibt es natürlich die Möglichkeit, das von einer Agentur oder einem Freelancer übernehmen zu lassen.

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Was sind die ersten Schritte?

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Zum einen ist das technische Knowhow für Computer eine absolute Voraussetzung, wenn man Inhalte auf eigene Faust erstellen möchte. Willst du das Ganze von jemand anderem erstellen lassen, geht das natürlich ohne entsprechende Computerkenntnisse. Du solltest auch die Chancen und Tücken von Social Media kennen. Du solltest immer auf dem Laufenden bleiben und wissen, was aktuell gut ankommt, welche Beiträge am erfolgreichsten sind und ständig bereit sein, deine Zielgruppe zu analysieren und noch besser kennenzulernen. Und natürlich sollte man sich speziell als Heilpraktiker mit dem Heilmittelwerbegesetz auskennen. Hier kannst du schnell abgemahnt werden, wenn du gewisse Vorgaben nicht berücksichtigst.

Wer kümmert sich um dein Social Media?

Kläre, wer die Verantwortung und Pflege übernimmt. Hole dir gegebenenfalls verschiedene Angebote von Agenturen oder Freelancern ein.

Wie ticken deine Patienten?

Du solltest dir genau vor Augen führen, wer deine Patienten sind. Die willst du schließlich erreichen. In welchen Kanälen sind sie wie aktiv? Was interessiert sie?

Was machen deine Kollegen?

Schau dir die Kanäle und Inhalte deiner Mitbewerber an. So kannst du grob einschätzen, was gut ankommt und Erfolg verspricht. Beachte aber natürlich immer, an wen sich deren Inhalte richten.

Wie sieht deine Strategie aus?

Du solltest nicht blindlings starten, sondern dir eine Strategie zurechtlegen. Du solltest festlegen, welche Kanäle du wählst, welche Inhalte du wann postest und wie du diese produzierst.

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Ich habe bereits vor fünf Jahren angefangen über meinen Blog Artikel zum Thema Ernährung und Gesundheit zu veröffentlichen. Irgendwann habe ich Spaß daran gefunden, auch noch Videos zu drehen und fing an, meine Clips auf YouTube hochzuladen. Das kam sehr gut an, vor allem, weil es damals auf der Plattform ein Übermaß an Videos zum richtig Make-up gab und meine Videos zur gesunden Ernährung einer Nische angehörten. Facebook war zum damaligen Zeitpunkt relativ bekannt und so begann ich meine Artikel zu teilen. Instagram kam als letztes hinzu. Erst seit circa zweieinhalb Jahre bin ich dort so richtig aktiv und habe für mein Thema auch eine stabile Zielgruppe.

Die unterschiedlichen Social-Media-Kanäle

Für dich als Heilpraktiker sind vermutlich Facebook, Instagram und YouTube die relevantesten Kanäle. Wir stellen dir diese genauer vor.

Facebook

Facebook ist die größte Social-Media Plattform. Allein in Deutschland haben mehr als 31 Millionen Nutzer Facebook. Es gibt kaum eine Zielgruppe, die auf Facebook nicht vertreten ist. Von Statusmeldungen über Bilder, Videos bis Links kann alles gepostet werden. Die Besonderheit: Wer mit seinen Beiträgen auf der Startseite der Fans erscheint, steht zwischen privaten Posts von Freunden – das schafft Nähe. Du kannst dich außerdem unkompliziert mit Fans und Patienten austauschen – sowohl in privaten Nachrichten als auch Kommentaren. Die Beiträge werden aber nach Relevanz für den Nutzer sortiert. Das heißt, nicht jeder Beitrag wird deinen Fans ausgespielt. Um sicher wahrgenommen zu werden, kannst du über sogenannte „Facebook Ads“ nachdenken – gegen einen Betrag werden deine Beiträge als Werbung ausgespielt. Hier erfährst du in 10 Schritten, wie du deine Facebook-Fanseite aufsetzen kannst.

Instagram

Instagram gehört seit 2012 zu Facebook. In Deutschland gibt es 15 Millionen monatlich aktive Nutzer. Sie sind tendenziell jünger und weiblich. Inhalte sind Fotos oder Kurzvideos. Das Stichwort für Instagram ist vor allem Ästhetik. Die Plattform bietet Bildbearbeitungsmöglichkeiten und Filter an, um schöne Fotos zu veröffentlichen. Bekannt für Instagram sind die sogenannten Hashtags (#): Damit werden jedem Bild Schlagworte zugeordnet, unter welchen ähnliche passende Bilder gefunden werden können. Die Beiträge werden nach Relevanz ausgespielt, aber auch bei Instagram sind gezielte Werbebeiträge möglich. Bekannte „Influencer“ mit oft mehreren tausend Followern haben hier einen hohen Einfluss. Mittlerweile ist sogar eine direkte Terminbuchungsfunktion für dein Instagram-ProfilSo richtest du dir dein Unternehmensprofil auf Instagram ein. Kleiner Tipp: Um Zeit zu sparen und beide Kanäle optimal zu bedienen, solltest du deine Profile auf Instagram und Facebook miteinander verbinden.

YouTube

In Deutschland nutzen wohl rund 60 Millionen Personen YouTube. Auch hier ist das Publikum tendenziell etwas jünger Die weltweit größte Videoplattform gehört zu Google. Dadurch können gute Videos eine enorme Reichweite generieren, aber auch die Konkurrenz ist extrem hoch. Um Erfolg zu haben, müssen deine Videos qualitativ hochwertig und für die Zuschauer wirklich relevant sein. Das kostet viel Zeit und/oder Geld. Du kannst dich auf YouTube aber gut als Experte positionieren und zum Influencer werden. Ein weiterer Vorteil ist die persönliche Bindung, die du zu deinen Kunden aufbauen kannst – sie lernen dich und deinen Alltag kennen. So richtest du dir deinen YouTube-Kanal ein.

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Im Endeffekt war es mir immer wichtig gute Inhalte zu produzieren, auch wenn die Qualität meiner Videos nicht sonderlich professionell ist, was Kameraführung etc. angeht. Mir geht es auch eher darum, Menschen im Alltag praktisch zu zeigen, wie gesund leben aussehen kann. Das war die letzten Jahre natürlich auch immer mit sehr viel Recherche und Vorarbeit verbunden. Man denkt oft, dass ein fünfminütiges Video nicht so viel Arbeit bedeutet. Fakt ist aber, dass man manchmal 10 Stunden brauchen kann, bis es endlich zum Veröffentlichen des Videos kommt. Das sollte auch jedem bewusst sein, der auf diesem Wege neue Patienten oder Kunden für sein Unternehmen gewinnen möchte. Außerdem ist es wichtig eine Zuschauerbindung aufzubauen, was gar nicht so einfach ist, wenn man nicht sein ganzes Leben preisgeben will. Da haben es andere Kanäle in dem Sinne ‚einfacher‘.

Xing, Twitter und Co.

Es gibt noch viele weitere Kanäle. Für dich als Heilpraktiker sind sie vermutlich in erster Linie aus Zeit- und Zielgruppengründen nicht relevant. In unserem Social-Media-Leitfaden erfährst du mehr über diese Kanäle.

  • Twitter (X): Nachrichten sind auf begrenzt, deshalb wird es hauptsächlich als Echtzeitmedium für News genutzt.
  • Pinterest: Hier werden Bilder auf „Pinnwänden“ gesammelt. Im Fokus sind oft DIYs, Kreatives und Anleitungen.
  • Snapchat: Snapchat hat eine junge Zielgruppe. Bilder und kurze Videos werden Freunden maximal 10 Sekunden und nur einen Tag lang angezeigt – eine Art Echtzeit-Unterhaltung.
  • TikTok: YouTube, aber in vertikal und viel, viel schnelllebiger. Gerade für lokale Anbieter ist es hier oft schwer, sich zu positionieren.
  • Xing: Das Karrierenetzwerk fokussiert sich eher auf kleine und mittlere Unternehmen im deutschsprachigen Raum.
  • LinkedIn: Dieses Karrierenetzwerk dient eher großen Unternehmen mit internationaler Ausrichtung.
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Als Heilpraktiker auf Social Media erfolgreich werden

Ist der Start geschafft, geht es an das regelmäßige Posten. Für den Erfolg sind nicht nur die richtigen Inhalte, sondern auch das Timing relevant.

Welche Inhalte nutze ich?

Das Wichtigste: Die Inhalte sollten deine Patienten einen wirklichen Mehrwert bieten. Hier gibt es verschiedenste Möglichkeiten wie zum Beispiel:

  • Links zu interessanten Beiträgen oder eigenen Artikeln etc.
  • Ästhetische Fotos von Praxis- und Mitarbeiterinsights, Sprüchen und Zitaten, Seminaren, gesunder Lebensweise etc.
  • Hochwertigen Videos mit spannenden Informationen, Alltagsinsights, neuen Erkenntnissen etc.
  • Kurzen Statusmeldungen mit Praxisinformationen, Sprüchen, witzigen Anekdoten etc.

Je persönlicher deine Ansprache, desto besser erreichst du meist deine Fans und bewegst sie zur Interaktion. Bilder haben durch ihre emotionale Ansprache oft die höchste Reichweite.

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Es sind vor allem Themen zur Ernährung und zum Verdauungstrakt. Der Darm rückt mehr und mehr in den Fokus der Wissenschaft. Dieses Wissen kommt auch immer mehr in unserer Gesellschaft an. Zudem ist dies ein großes Tabu-Thema, welches gut verpackt großen Anklang bei meinen Zuschauern und Lesern findet. Aber auch Tipps für eine gesunde Ernährung, ein stabiles Immunsystem und Videos darüber kommen sehr gut an. Ich denke am wichtigste ist es gute Inhalte zu erstellen und diese dann über viele verschiedene Kanäle zu verbreiten. Wenn ein Leser oder Zuschauer meine Seite abonniert, sollte er einen Mehrwert davon haben.

Wann poste ich und wie oft?

Das kann man nicht verallgemeinern. Denn jede Zielgruppe ist zu unterschiedlichen Zeiten online und jede Plattform wird anders genutzt. Wie oft? Das wichtigste ist im Normalfall, regelmäßig zu posten – sonst kann das beispielweise der Facebook-Algorithmus negativ werten und du verlierst an Reichweite. Postest du zu oft, kann das deine Fans nerven; postest du zu wenig, bist du kaum präsent. Letztendlich musst du selbst dein gutes Mittelmaß finden, dass du auch zeitlich erfüllen kannst. Je größer deine Fangruppe ist, desto mehr Beiträge kannst du posten. Zu Beginn eignen sich vermutlich 1-2 Beiträge pro Woche. Das wichtigste ist aber sowieso: Alles, was du postest, sollte für deine Fans wirklich relevant sein! Wann? Es gibt verschiedene Studienergebnisse, welche Zeiten sich am besten zum Posten eignen. Daran kannst du dich am Anfang orientieren. Letztendlich musst du aber auch hier selbst herausfinden, wann deine Zielgruppe am aktivsten ist. Auf Facebook sind die User wohl mittags zwischen 13 und 15 Uhr und abends ab 18 Uhr am aktivsten. Auf Instagram gibt es anscheinend unter der Woche zwischen 18 und 19.30 Uhr die meisten Likes und am Wochenende vormittags um 11 Uhr. Einige empfehlen aber auch genau außerhalb dieser Zeiten zu posten, weil dann die Konkurrenz niedriger ist.

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Das ist unterschiedlich. Ich versuche immer einen Rhythmus von 3-5 Beiträgen in der Woche beizubehalten, idealerweise jeden zweiten Tag. Das funktioniert natürlich nicht immer neben der Praxis.

Worauf muss ich rechtlich achten?

Generell musst du bei allen Inhalten beachten, womit du als Heilpraktiker überhaupt werben darfst. Mehr erfährst du in unserem Artikel: Welche Werbung ist als Heilpraktiker erlaubt. Für geschäftliche Social-Media-Profile ist außerdem ein rechtsgültiges Impressum Pflicht. Du kannst aber in deinem Profil auf das Impressum deiner Website verlinken. Auch Fans und Follower zu kaufen ist illegal. Außerdem sind Urheberrecht und Datenschutz auch in den sozialen Kanälen unbedingt zu beachten. So musst du zum Beispiel für alle Fotos, die du verwendest, die Nutzungsrechte haben. Auch bekannte Sprüche solltest du immer korrekt zitieren, um nicht abgemahnt zu werden.

Wie werde ich immer besser?

Schau dir die Reaktionen auf deine Posts an. Welche gingen besonders gut und welche nicht? Daraus kannst du schließen, welche Inhalte deine Fans am meisten interessieren und welche Zeiten sich am besten zum Posten eignen. Aus diesem Wissen kannst du lernen und so mit der Zeit immer noch besser werden. Eine noch höhere Reichweite kannst du erzielen, indem du deine Beiträge auf der jeweiligen Plattform bewerben lässt (zum Beispiel Facebook Ads). Das kostet zwar etwas Geld, kann aber viel bringen. Lass dir dabei am besten von einem Social-Media-Profi helfen.

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Zu einer erfolgreichen Plattform (z.B. Facebook) gehört ein schönes Profil. Das heißt beispielsweise ein tolles Logo und ansprechende Bilder. Wenn du darauf keinen Wert legst, werden wahrscheinlich nur wenige Menschen auf deine Seite aufmerksam. Ich finde es zudem schlimm, wenn man versucht seine Konkurrenz auszustechen. Ich sehe beispielsweise in niemandem eine Konkurrenz, denn wir brauchen kompetente Heilpraktiker. Jemand anderen schlecht zu machen, um selbst besser dazustehen, ist für mich deshalb ein absolutes No-Go und lässt mich sofort an der Seriosität zweifeln. Wie bereits erwähnt, sollte das Heilmittelwerbegesetz beachtet werden. Zum Patientenschutz gehört beispielsweise, dass keine Bilder von Patienten veröffentlicht werden dürfen – womöglich sogar noch mit Heilungsgeschichten – selbst wenn sie der Wahrheit entsprechen. Wir unterliegen einer strengen Schweigepflicht und müssen diese auch einhalten.

Was sind die Social-Media-No-Gos?

Du solltest Feedback nicht ignorieren, sondern immer darauf reagieren – und zwar möglichst zeitnah und auch, wenn es sich um negative Kritik handelt. Mit verständnisvollen, hilfreichen Antworten baust du eine persönliche Bindung auf und stärkst dein Image.

Zusammenfassung

Social Media liefert dir eine gute Möglichkeit, um deine Heilpraxis Patienten zu binden.  Deine Follower haben die Möglichkeit, unkompliziert mit dir in Kontakt zu treten und dir direktes Feedback zu geben. Zudem kannst du sehen, was deine Patienten wirklich interessiert.

Welche Plattform(en) du letztendlich für deinen Social Media Auftritt nutzt, ist deine freie Entscheidung. Wichtig ist allerdings, dass du mit einem Plan an dein Social Media Marketing gehst.  Wir bedanken uns herzlich bei Ailyn Moser für ihre umfangreichen Tipps und Insights!

Aus diesem Artikel solltest du mitnehmen:

  • Ein Social Media Auftritt als Heilpraktiker ist unersetzlich
  • Du kannst ganz unterschiedliche Plattformen verwende
  • Auf Social Media sind nicht nur die Inhalte, sondern auch das Timing wichtig

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