Sommerschlaussverkauf - Sale in roter Schrift
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Sommerschlussverkauf – Rabattwochen sind Gold für Händler

Alle Jahre wieder der Sommerschlussverkauf (SSV)? Gesetzlich ist das jetzt nicht mehr vorgeschrieben. Als Händler kann man diesen Zeitraum aber trotzdem super nutzen, um das Lager umzuräumen und Platz für neuen Waren zu gewinnen. Es gibt übrigens zu jeder Zeit die Möglichkeit, dein Sortiment zu einem geringeren Preis aus dem Laden zu schaffen. Die Vielfalt an Möglichkeiten stellen wir hier vor. Ebenso widmen wir uns den Fragen, was es rechtlich zu beachten gibt und wie du als Händler die Aufmerksamkeit der Kunden auf dich ziehen kannst.

Sommerschlussverkauf, Winterschlussverkauf, Mid Season Sale und Pre-Sales – es gibt mittlerweile verschiedenste Aktionen, die zum günstigen Verkauf deiner Waren Anlass bieten und dazu genutzt werden können, Platz im Lager zu schaffen. Denn den nötigen Raumgewinn kannst du gut gebrauchen, wenn die Ware der neuen Saison Einzug erhalten soll. Die Schlussverkäufe und deren Notwendigkeit lassen sich vor allem in der Bekleidungs- und Textilbranche gut beobachten, denn die saisonale Produktauswahl liegt in ihrer Natur. Unzählige Bikinis, Shirts, Tops, Schuhe und Heimtextilien gehen zu den Aktionszeiten über die Ladentheke. Prinzipiell jedoch können Schluss- oder Vorverkäufe für jede Branche aufbereitet werden, da auch in anderen Bereichen saisonale Ware anzutreffen ist. Außerdem lieben viele Kunden Schnäppchen und fühlen sich von den Sonderangeboten förmlich angezogen. Dies nutzt beiden Seiten: Deiner Kundschaft, sowie dir selbst. Wir haben die wichtigsten Infos zum Sommerschlussverkauf für dich zusammengestellt.

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Den Sommerschlussverkauf gibt es nicht mehr?

Seit dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sind staatlich geregelte Schlussverkäufe Geschichte. Jetzt hast du als Händler selbst die Möglichkeit zu entscheiden, ob und wann solche Sonderverkäufe stattfinden sollen. Offiziell gibt es also den Sommerschlussverkauf und seine Kumpanen nicht mehr, inoffiziell starten aber jedes Jahr immer wieder viele Händler mit der Verkaufsstrategie. Und das nicht ohne Grund!

Nutze den Sommerschlussverkauf zur Lagerbereinigung!

Für das Stattfinden des Sommerschlussverkaufes gibt es keinen offiziellen Termin, in der Regel ist dieser jedoch für das Ende des Monats Juli angesetzt. Das war nicht immer so, denn bis 2004 gab es offizielle Gesetze zur Durchführung der Rabattwochen. Seit der Liberalisierung des Wettbewerbsrechts in der Jahresmitte 2004 sind der Sommerschlussverkauf und die weiteren Saison- und Saisonschlussverkäufe des Jahres nicht mehr staatlich geregelt. Das gilt also auch für den Winterschlussverkauf (WSV).

Gab es ehemals eine Regelung für die Dauer, ist diese mittlerweile auch passé. Ehemals waren zwei Wochen für die Saisonschlussverkäufe angesetzt, doch heutzutage kannst du als Händler selbst entscheiden, wann du Rabatte gewähren willst. Dieses Vorgehen macht immer dann Sinn, wenn du dein Lager räumen willst.

Auch wenn keine gesetzlichen Regelungen mehr gelten, ist es dennoch sinnvoll, sich nach den Empfehlungen von Branchen-Verbänden zu richten. Dies ist vor allem aus marketingstrategischer Sicht von Nutzen. Die Empfehlung richtet sich nach dem ehemaligen Datum für den Sommerschlussverkauf, angepasst an die Saison-Zeiten:

Er beginnt immer am Montag der letzten Juli-Woche.

Der Branchenverband HDE schätzt, dass sich an dieser zweiwöchigen Aktion etwa drei Viertel der Händler in Deutschland beteiligen. Doch es bleibt nicht bei dieser einen Rabattaktion: Dem Sommerschlussverkauf voran gehen meist noch die Mid Season Sales und die Pre-Sales. Bei diesen Arten von Zwischenschlussverkäufen werden die Frühjahrs- und Herbstkollektionen mithilfe von Rabattaktionen vertrieben. Dies macht Sinn, denn auch in diesen Jahreszeiten hast du Waren, die weichen müssen, um Platz für Neues zu schaffen. Auch diese Zwischenschlussverkäufe lassen sich, ebenso wie der Sommer- und der Winterschlussverkauf nicht auf einen genauen Zeitraum eingrenzen. Du kannst zusätzlich natürlich auch zu weiteren Zeiten Rabatte gewähren. In der Regel finden auch einige Wochen vor und nach dem offiziellen Sale Sonderverkäufe statt.

Sommerschlussverkauf: Locke und binde deine Kunden

Reduzierungen aller Art ziehen Kunden und Schnäppchenjäger an. Du setzt so also neue Impulse für deinen Verkauf, indem du Rabatte gewährst. Wie viel Rabatt du einplanst, steht dir frei.

In der Regel werden Preisnachlässe von 20 bis 30 Prozent erwartet. Bei ausgesprochen saisonalen Produkten sind auch Rabatte mit bis zu 50 Prozent möglich. Allerdings sind im Handel auch immer mehr Rabatte von 60 bis 70 Prozent zu finden. Am Ende kannst nur du einschätzen, wie viel Rabatt du gewähren kannst, ohne Verluste zu machen.

Dennoch sind Rabattaktionen nicht unbegrenzt möglich und nicht komplett ohne Regelung, auch wenn die Aufhebung des Rabattgesetzes im Juli 2001 diesen Eindruck macht. Es gibt nach wie vor Gebiete, auf denen es Verbote und Beschränkungen gibt. Der Grund dafür ist, dass die allgemeinen Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) weiterhin Anwendung finden.

Du kannst deinen Kunden aber neben den Schlussverkäufen mit weiteren Boni locken. Besonders attraktiv ist es für Kunden, wenn du weitere Rabatte durch Gutscheine gewährst. Der Kunde von heute jagt nicht nur, er sammelt auch. Setze also neben Gutscheinen auch auf Kundenbindungssysteme wie Treue- und Bonuspunkte.

Und auch eine Kombination aus Schlussverkäufen und verkaufsoffenen Sonntagen ist vielversprechend. Beachten solltest du außerdem, dass Sonderverkäufe sowohl stationär als auch Online stattfinden.

Sommerschlussverkäufe über den Onlineshop tätigen

Mach deine Kunden auf dich aufmerksam! Dies gelingt stationär mit Plakaten, die jedoch spärlich eingesetzt werden sollten, Online auf deiner eigenen Website oder über soziale Plattformen wie Facebook, insofern du einen Firmen-Account besitzt.

Nutze deinen eigenen Onlineshop, um deine Rabatte zu vertreiben. Rabattaktionen, die von Onlineshops aus betrieben werden, umfassen meist einen längeren Zeitraum als jene im stationären Handel. Du kannst also Online von dieser Freiheit profitieren. Damit kommst du auch deinen Kunden entgegen: Denn die Läden sind insbesondere zu den Schlussverkaufszeiten völlig überfüllt, da sich alle um die Wühltische drängeln. Wenn du deiner Kundschaft diesen Stress ersparen willst, sattle in deinem Onlineshop zu Rabatt-Stoßzeiten um und befülle diesen mit den Angeboten. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass du deine Kunden neben dem Gedränge auch die Suche erleichtern kannst, da diese bequem per Suchfunktion nach dem gewünschten Artikel recherchieren können. Es macht also durchaus Sinn, sich mit dem eigenen Onlineshop noch einmal zwecks Rabattaktionen auseinanderzusetzen.

Sommerschlussverkauf – Besonderheiten Online und Offline

Beachte, dass es auch beim Sonderschlussverkauf ein 14-tägiges Widerrufsrecht gibt. Reduzierte Artikel sind ebenfalls in den Umtausch eingeschlossen, zumindest gilt dies für den Onlineshop. Im Ladengeschäft jedoch gibt es kein pauschales Rücktritts- oder Widerrufsrecht für den Kunden. Im Onlinehandel gilt dagegen das Fernabsatzgesetz. Hier können Artikel ohne Angabe von Gründen zurückgegeben werden.

Tipp: Wenn du deine Rabattaktion so richtig befeuern willst, begrenze diese zeitlich. Oftmals schürt dies das Jagdfieber des Konsumenten erst richtig an. Du kannst diese Aktion dann im Anschluss verlängern.

Allerdings ist hier wichtig, dass du transparent bleibst. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass ein Kunde vor zu schnellen Kaufentscheidungen geschützt werden soll. Deshalb solltest du darauf achten, dass du Produkte nicht zu kurz befristest. Wenn kein zwingender Grund für die Befristung rabattierter Angebote vorliegt, kann eine unangemessen kurze Befristung des Rabattangebotes eine unsachliche Beeinflussung im Sinne des § 4 Nr. 1 UWG darstellen. Generell solltest du dich an die Regel „kein zu hoher Rabatt in einer zu kurzen Befristung” halten. Dass der Fall, ein Angebot unzulässig zu befristen, jedoch tatsächlich eintritt ist selten. In der heutigen Zeit sind die Kunden zunehmend informiert, da sie sich aufgrund des Internets und den dadurch möglichen Preisvergleichen zuvor über zulässige Preise informieren können.

Sommerschlussverkauf lohnt sich!

Rabattaktionen rentieren sich also für Händler und Verkäufer. Du selbst kannst dein Lager räumen und Platz für Neues schaffen. Dein Kunde wird zum Shoppen motiviert und dadurch auch langfristig erreicht, denn er merkt sich entsprechende Rabattaktionen. Wichtig ist, dass du dich Online und Offline transparent zeigst.

Und nicht nur der Sommerschlussverkauf lohnt sich: Auch alle anderen Schlussverkäufe oder Sonderaktionen im Rahmen von coolen Feiertagen können dich bei deiner Kundenbindung voranbringen.

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