Alles was du 2024 zur TSE Kasse wissen musst
In diesem Artikel erfährst du:
- Warum du 2024 eine TSE Kasse brauchst
- Wie es um die Anmeldung (Pflicht ab 2025) steht
- Welche Kosten auf dich zukommen und welche Möglichkeiten du hast
- Wie die TSE Kasse funktioniert
Die TSE Kasse ist seit der Einführung der Kassensicherheitsverordnung (KassenSichV) durch das deutsche Finanzministerium in aller Munde.
Mit Beginn von 2023 gibt es keine Ausnahmen mehr: alle computergestützten Kassen und alle Registrierkassen müssen mit der technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) gesichert sein.
Aber was bedeutet das konkret? Welche Kosten entstehen durch eine TSE Kasse? Und wie funktioniert die TSE? Hier findest du Antworten auf alle wichtigen Fragen.
Was ist die TSE Kasse?
Die technische Sicherheitseinrichtung (TSE) wurde vom deutschen Finanzministerium durch die Kassensicherheitsverordnung (KassenSichV) verpflichtend eingeführt. Alle computergestützten Kassen und alle Registrierkassen müssen inzwischen als TSE Kasse eingesetzt werden.
Die TSE ist im Grunde ein Werkzeug der Finanzämter gegen illegales Vorgehen mit dem eigenen Kassensystem. Eine TSE Kasse speichert den Start- und Endzeitpunkt einer Bestellung und nummeriert alle Bestellungen fortlaufend. Diese Daten werden in einem Container schreibgeschützt abgelegt, können also nicht mehr verändert werden.
Nach außen sichtbar wird eine TSE Kasse vor allem durch den Kassenbon: Auf dem Bon findet sich bei einer TSE Kasse das Datum, eine Signatur und ein sogenannter Public Key. Seit 2021 reicht auch ein einfacher QR-Code. Das heißt auch als Kunde oder Kundin erkennt man schnell, ob das Geschäft eine TSE Kasse einsetzt. Die Finanzämter können verdeckte Testkäufe durchführen und ohne großen Aufwand erkennen, ob eine TSE Kasse im Einsatz ist oder nicht.
Wie hängen TSE Kasse und Bonpflicht zusammen?
Seit dem 1. Januar 2020 gilt in Deutschland die Bonpflicht. Diese ist eine Begleitmaßnahme der TSE Kasse. Für jeden Kauf müssen Geschäfte inzwischen einen Bon ausgeben.
Das bedeutet, dass jeder Kauf auch im TSE Container landet – und, dass jeder anhand des Kassenbons kontrollieren kann, ob eine TSE Kasse zum Einsatz kommt oder nicht. Dabei ist es unerheblich, ob der Bon in Papierform oder digital ausgegeben wird.
Für wen ist eine TSE Kasse verpflichtend?
Welche Strafe droht, wenn ich keine TSE Kasse im Einsatz habe?
Es sind Bußgelder von bis zu 25.000 Euro möglich. Ein Bußgeld kann ausgesprochen werden, wenn nach dem 1. Januar 2023 noch immer keine TSE Kasse zum Einsatz kommt und das zuständige Finanzamt davon Wind bekommt.
„Ertappt“ werden kann man durch das Fehlen der TSE-Signatur auf dem Kassenbon, durch das Ausbleiben eines Kassenbons bei Durchführung einer Bestellung oder durch eine unangekündigte Kassennachschau. Die unangekündigte Kassennachschau ist bei allen Kassensystemen jederzeit möglich, also sowohl bei TSE Kassen als auch bei offenen Ladenkassen.
Wird ein elektronisches Kassensystem, ein computergestütztes Kassensystem oder eine Registrierkasse eingesetzt, gibt spätestens es ab dem 1. Januar 2023 keine Ausrede mehr: TSE ist Pflicht! Das betrifft alle Branchen und alle Orte. Auch wer mobil unterwegs ist, zum Beispiel in einem Foodtruck, muss ein TSE-System einsetzen.
Die wenigen Schonfristen sind vorbei und auch die Härtefallregelungen sind in der Praxis eigentlich nicht mehr relevant. Der einzige Weg um die TSE Kasse herum ist das Beibehalten oder der Umstieg auf eine offene Ladekasse. Offene Ladenkassen kommen ohne Technik aus, sondern sind zum Beispiel nur mit einer Bargeldschublade ausgestattet.
Ist eine offene Ladenkasse 2024 noch erlaubt?
Offene Ladenkassen sind auch 2024 erlaubt und werden auch weiterhin erlaubt bleiben. Es gibt zahlreiche Anwendungsfälle für offene Ladenkassen. Offene Ladenkassen stehen aber, sehr vereinfacht, unter Generalverdacht. Deshalb ist ein genau geführtes und stetig aktualisiertes Kassenbuch verpflichtend. Betriebsprüfer können die Einnahmen infrage stellen und werden dann sehr genau die Kassenbücher wälzen.
Muss eine TSE Kasse beim Finanzamt angemeldet werden?
Ja! Das Bundesministerium der Finanzen hat ab 2025 auch endlich eine elektronische Anmeldung eingerichtet, damit die Anmeldung fix von der Hand geht. Es gelten folgende drei Regeln ab dem 1. Januar 2025:
- Systeme, die vor dem 1. Juli 2025 erworben wurden, müssen bis zum 31. Juli 2025 gemeldet werden.
- Für Systeme, die ab dem 1. Juli 2025 erworben werden, gilt eine Meldefrist von einem Monat nach dem Erwerb.
- Systeme, die ab dem 1. Juli 2025 außer Betrieb genommen werden, müssen ebenfalls innerhalb eines Monats nach der Außerbetriebnahme gemeldet werden.
Aktuell kann die Anmeldung noch nicht durchgeführt werden (Juli 2024), aber zukünftig soll es einfach über Elster und ERiC-Schnittstelle erfolgen.
Wie steige ich auf eine TSE Kasse um?
Um 2024 auf eine TSE Kasse umzusteigen, gibt es zwei Möglichkeiten. Du kannst eine ganz neue Kasse anschaffen, in der Regel sind diese bereits mit einer Art von TSE ausgestattet. Alternativ kannst du aber auch deine alte Kasse mit verschiedenen Möglichkeiten aufrüsten.
Was kostet eine TSE Kasse?
Die Kosten sind je nach Art sehr unterschiedlich. Deine Entscheidung für eine der drei TSE-Arten ist sehr langfristig, deshalb mach dir am besten genaue Gedanken darüber, welche Art du nutzen möchtest. Die vielseitigste und für den Anwender einfachste Art ist in fast allen Fällen Cloud TSE. Das gibt es ab etwa 10 Euro pro Monat und kann beim Kauf einer modernen Kasse meist direkt dazugebucht werden. So funktioniert es zum Beispiel auch beim mobilen Kassensystem von Shore.
TSE-Sticks liegen bei 200 Euro und mehr, LAN-TSE kann mehr Kassen bedienen, ist dafür aber auch oft in der Anschaffung deutlich teurer als ein einfacher TSE-Stick. Wichtig zu wissen: Cloud-TSE kann sofort als Betriebsausgabe geltend gemacht werden, da es sich um ein laufendes Abonnement bei einem Service-Anbieter handelt. Andere TSE-Lösungen hingegen sind aktivierungspflichtig und müssen über die übliche Dauer (etwa drei Jahre) abgeschrieben werden. Wobei hier – je nach Fall – vielleicht eine Sonderregelung greift, die die sofortige Buchung als Betriebsausgabe möglich macht. Diese Vereinfachungsregelung gilt aber nur für den ersten Umstieg.
Wie erkenne ich eine TSE-Kasse?
Wenn du auf der Suche nach einer TSE-Kasse bist, solltest du 2024 eigentlich keine großen Probleme mehr haben. TSE ist für Kassensysteme in Deutschland zum Standard geworden und muss angeboten werden. Dennoch lohnt es sich, bei der Auswahl eines Kassensystems Ausschau zu halten, nach einem TSE-Symbol oder einer ausgeschriebenen TSE-Funktionalität.
Möglichkeiten, eine TSE-Kasse einzuführen
Wie funktioniert eine TSE-Kasse?
Du wüsstest gerne, wie eine TSE Kasse funktioniert? Es gibt einige technische Begriffe, aber wir versuchen es mal mit einem bildlichen Ansatz.
Du gehst als Kunde an die Kasse und möchtest bezahlen. Die Kassiererin beginnt damit, den Bon zu erstellen, indem sie deinen Warenkorb einscannt. Damit gibt sie der TSE Bescheid: Achtung, ein Vorgang. Die TSE speichert den genauen Zeitpunkt ab und sendet eine erste Signatur an die Kasse.
Die Kassiererin hat jetzt alle Sachen eingescannt und will den Bon drucken. Damit geht ein Endsignal an die TSE, was wieder zu einer Signatur führt. Die Signatur geht einmal wieder an die Kasse und wird auf den Bon gedruckt. Zudem werden Start- und Endsignatur zusammengelegt und schreibgeschützt abgespeichert.
Die zwei Module in der TSE
SMA
Die SMA (Secure Module Application) prüft die ein- und ausgehenden Daten in der TSE und führt diese mit der von der CSP erstellten Signatur zusammen. Die SMA kommuniziert mit der TSE Kasse hin und her und speichert Signatur und Daten in einem geschützten Container ab.
CSP
Der CSP (Crypto Service Provider) erstellt auf Anweisung der SMA eine Signatur, die dann mit den eingehenden Daten zusammengeführt wird. Als Anwender kann man die Signatur teilweise später auf dem Kassenbon wieder finden.
Wie funktioniert TSE ohne Internet?
Problematisch ist das nicht wirklich, auch nicht bei der Cloud TSE. Auf dem Bon wird die letzte verfügbare Signatur aufgedruckt und so auch abgespeichert. Steht die Internetverbindung wieder, wird synchronisiert. So geht nichts verloren und alles bleibt weiterhin konform der KassenSichV. Du müsstest also auch mit einer Cloud TSE nicht deine Kasse schließen, sobald das Internet mal kurz ausfällt.
Zusammenfassung
Hoffentlich ist die TSE Kasse nach Lesen dieses Artikels kein Schreckgespenst mehr für dich. Was anfangs etwas erschlagend ist, wird in der Praxis schnell zur Routine.
Denke daran: Du kommst nicht an der TSE Kasse vorbei, sie ist in Deutschland praktisch für alle Kassen Pflicht.
Entscheide dich gezielt für eine Art, die Entscheidung ist sehr langfristig und kostet viel Geld. Wir empfehlen die Cloud TSE als sichere und einfache Lösung.
Aus diesem Artikel solltest du mitnehmen:
- Eine TSE Kasse ist Pflicht
- Es gibt mehrere Möglichkeiten, TSE umzusetzen
- Verstöße können saftige Bußgelder mit sich bringen