Menschen sehen auf einem Marktplatz in ein Schaufenster
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Die Krux mit Marktplatz-Lösungen wie Treatwell oder Planity

In letzter Zeit erreichen uns vermehrt Anrufe und Fragen aus der Shore Community, die uns nach Marktplatz-Lösungen wie Beautinda, Treatwell oder Planity fragen. Höchste Zeit also, mal über die Vor- und Nachteile zu sprechen und zu erklären, warum wir uns bei Shore gegen diesen Weg entschieden haben!

Grundsätzlich klingt das ja alles gut. Du erstellst dir einen Account bei den genannten Anbietern und zahlst dafür manchmal gar nichts, manchmal einen zweistelligen Monatsbeitrag. Dafür wirst du im großen Register der Anbieter aufgenommen und erhältst über den Marktplatz neue Kunden zugespielt.

Wenn also Hugo aus Saarbrücken auf der Suche nach einem Friseur ist, öffnet er seine App, gibt dort ein, wo er wann eine Dienstleistung sucht und bekommt eine Liste an Friseursalons vorgeschlagen, die beim jeweiligen Marktplatz eingetragen sind. Für den Endkunden ist das eine super Erfahrung.

Auch für viele Anbieter kann der Marktplatz erfolgsversprechend sein. Der Reiz ist auf jeden Fall vorhanden. Und trotzdem sprechen wir immer wieder mit Mitgliedern unserer Shore Community, die von den Marktplatz-Lösungen zu uns kommen oder nach kurzer Zeit zu uns zurückkehren. Die Gründe dafür sind immer die gleichen und über einige möchte ich hier sprechen.

Bitte beachte, dass wir hier auf die Erfahrungen eingehen, die uns zugekommen sind. Je nach Anbieter und auch je nach deinem Unternehmen können die Erfahrungen natürlich anders ausfallen!

Grund #1: Die teilweise massiven Gebühren fressen die Marge auf

Je nach Anbieter fallen die Gebühren unterschiedlich aus. Aber klar ist: Der Marktplatz muss natürlich auch Geld verdienen, seine Mitarbeiter von Entwicklung bis Sales bezahlen und am Ende einen Gewinn erwirtschaften. Deshalb ist ein Marktplatz nie kostenlos! Shore ist ja auch nicht kostenlos, unsere Mitarbeiter wollen auch leben. Aber: Die Gebühren stecken halt woanders.

Prozent Gebühren

Treatwell zum Beispiel gibt auf seiner Homepage an, dass 35 Prozent plus Mehrwertsteuer des Umsatzes bei einem Neukunden-Termin einbehalten werden. Das ist eine ordentliche Summe, die ganz schnell deine ganze Marge vernichtet. Vor allem, weil Treatwell deine Kunden nach einem Jahr ohne Besuch wieder zu Neukunden umwandelt.

Trotzdem denken dann viele Anbieter: Gut, aber das ist ja nur bei Neukunden, ich muss die Leute nur binden. Das ist aber ein Denkfehler, von dem uns manche Kunden später berichten. Und das führt uns zu Punkt Nr. 2!

Grund #2: Die Qualität der Kunden auf Marktplätzen ist oft unterdurchschnittlich

Immer wieder hören wir, dass die Qualität der Kunden auf Marktplätzen unterdurchschnittlich ist. Das bedeutet, dass die Kunden ihre Termine gerne mal schnell per App buchen und dann halt im Zweifel ausfallen lassen. Die No-Show-Rate ist darüber natürlich nicht erfreut.

Zudem sind die Kunden auf Marktplätzen oft pragmatisch eingestellt. Das heißt für sie zählt vor allem eines: ein guter Preis. Und gerade in Großstädten ist das Angebot auf dem Marktplatz so groß, dass oft nur noch nach dem Preis geguckt wird. Kundenbindung und Kundentreue baust du zu diesen Kontakten leider erschwert auf.

Das kombiniert mit der eingangs erwähnten Gebühr von 35 Prozent auf Neukundenbuchungen sorgt dafür, dass du viele Termine mit einem Minus abschließt und die Chance groß ist, dass die Kunden nie wieder auftauchen.

Grund #3: Die Abhängigkeit von den Marktplätzen steigt Tag für Tag

Der „Lock-In-Effekt“ ist bei Marktplätzen sehr groß. Was bedeutet das? Von einem „Lock-In-Effekt“ spricht man, wenn der Wechsel von einem Anbieter zu einem anderen sehr kompliziert oder kostspielig wird.

Bei Marktplatz-Lösungen baust du irgendwann alles um dein Marktplatz-Profil auf. Immer wieder haben wir gehört, dass Anbieter dann andere Kanäle vernachlässigen wie zum Beispiel den Aufbau ihres Instagram-Profils oder ihrer Website.

Das erschwert nicht nur den Wechsel, wenn man den mal weg möchte, sondern steigert auch die Abhängigkeit. Ein Marktplatz-Anbieter hat vor einiger Zeit eine automatische Rabattierung auf die Services seiner Kunden eingeführt, was damals für einen Aufschrei sorgte. Aber weil viele Kunden nicht mehr einfach wechseln konnten, mussten sie das hinnehmen.

Wenn du auf dem Marktplatz plötzlich nicht mehr auf Seite 1 angezeigt wirst, sondern nach hinten rutscht, weil andere Anbieter mehr bezahlen oder das Premium-Paket haben, bricht dein Umsatz ein. Und dann hast du keine anderen Kanäle, die dich am Leben halten. Deshalb empfehle ich dir: Wenn Marktplatz, dann nur als eines von mehreren Standbeinen!

Aber macht Shore denn jetzt alles besser?

Jetzt wirst du dir vermutlich denken: Klar, dass ihr von Shore sowas schreibt, ihr habt ja keinen Marktplatz! Und du hast recht! Bei Shore vertrauen wir darauf, dass unsere Kunden ihr Schicksal in eigene Hände nehmen wollen. Das bedeutet auf der einen Seite mehr Freiheit und Unabhängigkeit, auf der anderen Seite aber auch etwas mehr Aufwand.

Diese Sorgen teilen wir übrigens nicht alleine. Schau dir zum Beispiel das Video unserer Kolleginnen von Beauty Business Consulting an.

Letztlich musst du diese Entscheidung für dich treffen. Marktplätze haben nunmal Nachteile wie zum Beispiel die hohe Abhängigkeit von einer Lösung. Auf der anderen Seite stehen natürlich auch Vorteile wie der Komfort eines Marktplatzes und das vereinfachte Marketing. Klar, das Marketing ist nicht kostenlos, sondern wird mit Gebühren auf deine Buchungen bezahlt – du siehst schon, es ist ein Abwägen auf vielen Ebenen. Ich wollte dir hier nur helfen, dir eine eigene Meinung zu bilden.

Was ist deine Meinung? Hinterlasse hier gerne einen Kommentar, ich bin schon gespannt.

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