Wie du trotz der Corona-Krise Umsatz machst und deine Kosten senkst

von | 26. März 2020

Eigentlich lief alles super. Du hattest ein funktionierendes Business, was ausreichend Gewinn abgeworfen hat. Dann kam plötzlich dieses Virus. Und vom einen auf den anderen Tag wusstest du nicht mehr, wie du deine Miete, deine Mitarbeiter und dein Leben finanzieren sollst. So geht und ging es vielen Unternehmern – vor allem Dienstleistern wie Friseuren, Kosmetikern und Co. Was du jetzt nicht tun solltest: Den Kopf in den Sand stecken und aufgeben. Überlege dir lieber, wie du trotz des zweiten Lockdowns Umsatz generieren kannst und welche Möglichkeiten du hast, deine Kosten zu reduzieren. Wir geben dir ein paar Denkanstöße!

#1 So kannst du Umsatz machen, obwohl dein Unternehmen geschlossen ist

Viele Dienstleister machen ausschließlich offline Umsatz. Sie verdienen ihr Geld, in dem ein Kunden vor Ort im Salon oder Studio seine Dienstleistung in Anspruch nimmt. Muss das Unternehmen angeordnet schließen, fallen alle Umsätze weg. Aber keine Angst, es gibt trotzdem Möglichkeiten, wie du Geld einnehmen kannst. Wichtig ist jetzt, dass du über den Tellerrand schaust und kreativ bist!

Möglichkeit #1: Gutscheine

Mach deine Kunden, Follower und Fans darauf aufmerksam, dass sie dich mit Gutscheine unterstützen können. Ob für sich selbst, die beste Freundin oder den Papa – für Gutscheine gibt es genügend Verwendung. Verfügst du über keinen eigenen Onlineshop, kannst du ein Gutschein-Tool wie Firstvoucher nutzen.

Unter dem Motto #supportyourlocal könnt ihr dort 2 Monate kostenfrei so viele Gutscheine verkaufen, wie ihr wollt – allerdings nur per Vorkasse. (Achtung: Bei Einbindung der Zahlungsarten PayPal und Stripe fallen die Gebühren der Zahlungsdienstleister an. Nach den 2 kostenfreien Monaten zahlt ihr eine Provision von 4,9 Prozent). Der Shop ist schnell erstellt: Ihr meldet euch an, „richtet euren Shop ein“ (heißt, ihr ladet euer Logo und ggf. Bilder hoch), wählt aus, welchen Wertgutschein ihr anbieten möchtet und aktiviert die Bezahloption. Ihr werdet per E-Mail informiert, wenn ein Gutschein gekauft wurde und der Betrag wird direkt eurem Konto gutgeschrieben. Seid ihr fertig, erhaltet ihr einen Link, den ihr dann mit euren Kunden über eure Website, Social Media, E-Mail oder auch per Aushang am Laden teilen könnt. Hier der Link zur Aktion.

Möglichkeit #2: Produkte verkaufen

Wer normalerweise auch Umsatz über Zusatzverkäufe macht, muss darauf jetzt nicht verzichten. Wenn der Kunde schon nicht deine Dienstleistung in Anspruch nehmen kann, möchte er aber nicht auch noch auf deine Produkte verzichten. Stelle beispielsweise Home-Kits zusammen, mit denen deine Kunden die Zeit zu Hause überbrücken können. Maikel von Playhair hat uns im Telefoninterview erzählt, dass er einen kontaktlosen Kurierdienst für Colorationen anbietet. Sein Rat an alle Friseure: “Zeigt euren Kunden Wertschätzung und bietet – solange möglich – kontaktlose Colorkurierdienste oder Postversand der Haarfarben und Produkte an. Ihr habt die Farbrezepte, der Supermarkt nicht!” Du hast noch keinen Online-Shop? Dann lass dich doch gerne von uns beraten!

Möglichkeit #3: Online-Seminare

Nicht nur dich stellt die Schließung vor eine Herausforderung, sondern auch deine Kunden: Die Gelnägel wachsen raus oder das nächste Waxing ist längst überfällig. Manche Probleme lassen sich online leider nicht lösen, andere aber schon. So kam unser lieber Kunde beauty hairless aus Braunschweig beispielsweise auf die Idee, telefonische Haarentfernungs-Beratungstermine anzubieten. Diese können ganz einfach über unser Online-Buchungssystem vereinbart werden und anschließend erhalten die Kunden am Telefon alle Tipps und Infos, um die Haarentfernung zu Hause durchzuführen. Die entsprechenden Produkte können über den Onlineshop bestellt werden oder alternativ ein Termin zur Abholung gebucht werden. Eine grandiose Idee! Vielleicht fallen dir auch Möglichkeiten ein, wie du dein Wissen in Webinaren oder Telefonberatungen an deine Kunden weitergeben kannst?

Möglichkeit #4: Termine vorbuchen

Es wird auch eine Zeit nach den Schließungen geben und bestimmt werden deine (Stamm)kunden dann unbedingt einen Termin bei dir buchen wollen. Biete doch eine Warteliste an, auf die sie sich gegen eine kleine Anzahlung setzen lassen können. Du solltest natürlich erklären, warum diese Anzahlung für dich in der aktuellen Situation so wichtig ist und dass deine Kunden damit sichern, dass du auch nach der Corona-Krise noch für sie da bist.

#2 So kannst du Kosten sparen, während du geschlossen hast

Kommen wir zu Punkt Nummer zwei: den Kosten. Viele davon fallen leider auch an, wenn du geschlossen hast. Aber manche lassen sich pausieren oder reduzieren. Hier ein paar Ideen:

  • Strom, Wasser, Gas etc.: Schalte alle nicht benötigten Elektrogeräte aus. Am besten ziehst du die Stecker bzw. schaltest die entsprechenden Sicherungen aus. Schalte die Heizung und Gastherme aus. Drehe alle Wasserhähne gut zu oder stell das Wasser ab. Mit effizienten Maßnahmen zum Energiesparen kannst du Kosten nachhaltig senken.
  • GEMA: Die GEMA hat bekanntgegeben, dass kein Lizenznehmer während der angeordneten Schließung mit GEMA-Gebühren belastet werden soll. Diese Maßnahme gilt rückwirkend ab dem 16. März 2020. Hier findest du alle Infos.
  • Bar- und Wechselgeld: Zahle dein gesamten Bar- und Wechselgeld bei der Bank ein.
  • Miete: Sprich mit deinem Vermieter über eine Mietminderung bzw. einen Zahlungsaufschub für diese Zeit. Wichtig zu wissen: Entstehen aufgrund der COVID-19 Pandemie im Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2020 Mietschulden, darfst du nicht gekündigt werden. Genauere Infos findest du auf der Website des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
  • Kredite: Sprich mit deiner Bank, ob es eine Möglichkeit gibt, deine Kredittilgungen zu pausieren oder zu reduzieren.
  • Kurzarbeit: Um Kündigungen aufgrund der Corona-Krise zu vermeiden, wurden die Kurzarbeiterregelung angepasst. Betroffene Unternehmen können Lohnkosten und Sozialabgaben von der Bundesagentur für Arbeit bezahlen lassen. Leiharbeiter werden eingeschlossen. Die Zugangsvoraussetzungen werden erleichtert, z.B. kann Kurzarbeit bereits beantragt werden, wenn zehn Prozent der Beschäftigten vom Ausfall betroffen sind. Weitere Informationen findest du bei der Bundesagentur für Arbeit.

Bei der Reduzierung deiner Kosten solltest du bedenken, dass du, sobald die Schließungen aufgehoben werden, direkt wieder voll einsatzbereit sein musst. Andernfalls wandern deine Kunden zur Konkurrenz ab. Außerdem solltest du im Hinterkopf haben, dass zurzeit ein Großteil der Unternehmen im gleichen Boot sitzt. Auch deinen Dienstleistern brechen die Umsätze weg und jeder muss seine Kosten und seine Mitarbeiter bezahlen. Jetzt ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen – miteinander statt gegeneinander! #gemeinsamsindwirstark

Und kennst du schon unsere Corona-Austauschgruppe für kleine Unternehmen und Dienstleister bei Facebook? Dort kannst du dich mit anderen Selbstständigen vernetzen und Erfahrungen teilen.

Weitere Artikel rund um die Corona-Krise: